Clash of Realities. Spielen in digitalen Welten.

„Clash of Realities“ klingt sicherlich – gewollt oder ungewollt? – etwas kriegerisch, aber den Veranstalter der gleichnamigen Konferenz zur digitalen Spielekultur geht es eindeutig darum, die verhärteten Fronten in der Diskussion aufzuweichen. Wenn man Computer- und Videospiele zum Gegenstand der wissenschaftlichen Betrachtung machen möchte, bedarf es eines theoretischen Rahmens, um überhaupt zu wissen, worüber man spricht. Der vorliegende Band, teilweise auch mit englischsprachigen Beiträgen bestückt, stellt sich dieser Aufgabe weitgehend, wobei es leider an einem Einführungsbeitrag mangelt. Denn nicht alle Interessierten dürften sich beispielsweise in Spieltheorien auskennen. Dieses „medias in res“ ist sicherlich ein Manko der Aufsatzsammlung. Gleichwohl wird das weite thematische Terrain gerade auch durch die Einbindung von Psychologen, Ökonomen und Sprachwissenschaftlern souverän behandelt. Bleibt zu hoffen, dass die vor allem durch bewahrpädagogische Ängste dominiert e Diskussion in den Medien durch diese und andere Publikationen langfristig an Sachlichkeit gewinnt.

Clash of Realities. Spielen in digitalen Welten. Hrsg. v. Winfred Kaminski u. Martin Lorber. München : kopaed 2008, € 16,80