Kindertagesbetreuung

Logopädenverband: Kinder profitieren beim Spracherwerb vom Besuch einer Tagesstätte

Bald beginnt das neue Kindergartenjahr. Für viele Eltern der etwa 690.000 dreijährigen Kinder stellt sich die Frage, ob sie ihren Nachwuchs weiterhin zu Hause betreuen oder einer Kindertagesstätte anvertrauen sollen. Der Deutsche Bundesverband für Logopädie sagt, für viele sei es von Vorteil, möglichst früh eine Kindertagesstätte zu besuchen.

07.08.2012

"Bei ihrer Entscheidung sollten Eltern beachten, dass der Besuch einer Kindertagesstätte sich günstig auf die Sprachentwicklung ihres Kindes auswirken kann", so Christiane Hoffschildt, Präsidentin des Deutschen Bundesverbandes für Logopädie (dbl). Die seit Jahren unverändert hohe Zahl von Kindern, die noch bei der Einschulung Sprachauffälligkeiten zeigen, hänge auch damit zusammen, dass diese Kinder eine Kindertageseinrichtung entweder gar nicht oder aber erst sehr spät besucht haben, so Hoffschildt. Dies hätten wissenschaftliche Studien belegt.

"Insbesondere Kindern aus sozial schwierigen oder sogenannten bildungsfernen Elternhäusern fällt es offensichtlich schwer, ihr sprachliches Potenzial ohne weitere Unterstützung voll zu entfalten. Kommt ein Migrationshintergrund noch hinzu, was bei etwa 35% aller zwei- und dreijährigen Kinder der Fall ist, kann sich das Problem verschärfen", erläutert die dbl-Präsidentin.

"Eine 'sprachreiche' Umgebung ist für die erfolgreiche Sprachentwicklung von Kindern ein entscheidendes Kriterium. Wenn diese im Elternhaus nicht ohne weiteres ermöglicht werden kann, ist es für das betroffene Kind nachweislich von Vorteil, möglichst früh eine Kindertagesstätte zu besuchen", so Hoffschildt. Wichtig sei aber auch, dass die Tagesstätte eine alltagsorientierte Sprachförderung praktiziert. Dies sei nur möglich, wenn die Einrichtungen über ausreichendes und hinsichtlich der Förderung der kindlichen Sprachentwicklung geschultes pädagogisches Personal verfügen. "Der dbl bietet daher ein logopädisch fundiertes Konzept zur Sprachförderung im Alltag an, das in Kindertagesstätten eingesetzt werden kann", so die dbl-Präsidentin.

Quelle: Deutscher Bundesverband für Logopädie vom 07.08.2012

Redaktion: Kerstin Boller

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