Kindertagesbetreuung

Fit für die Kita!: Erste hessenweite Berufsorientierung für angehende Erzieherinnen und Erzieher mit Migrationshintergrund

Rund 40 Prozent der Kinder unter sechs Jahren haben einen Migrationshintergrund. Gleichzeitig sind nur etwa sechs Prozent der Erzieherinnen und Erzieher in den Kindertagesstätten ausländischer Herkunft. Die Gemeinnützige Hertie-Stiftung möchte gezielt Menschen mit Migrationshintergrund für den Beruf des Erziehers gewinnen. Vom 24. bis 27. März bietet sie deshalb in Kooperation mit dem Hessischen Kultusministerium und dem Hessischen Sozialministerium erstmals landesweit ein dreitägiges Seminar zur Berufsorientierung für Menschen mit Migrationshintergrund in Frankfurt am Main an.

10.02.2011

Das Seminar richtet sich an hessische Schülerinnen und Schüler auf dem Weg zur mittleren Reife (9./10. Klasse) oder zum Abitur (11./12. Klasse). Ebenfalls können Quereinsteiger aus Hessen teilnehmen, die im pädagogischen Bereich bereits Erfahrung gesammelt oder im Ausland eine pädagogische Ausbildung abgeschlossen haben. Insgesamt stehen 30 Teilnehmerplätze zur Verfügung. Bewerbungsschluss ist der 28. Februar.

„Die Hertie-Stiftung möchte darauf hinwirken, dass mehr Migranten an der frühkindlichen Bildung der nachfolgenden Generationen mitwirken“, sagte Claudia Finke, Geschäftsführerin der Hertie-Stiftung. „Der Pilot „Fit für die Kita“ ist ein erster Schritt in diese Richtung. Wir möchten damit jungen Menschen mit Zuwanderungsgeschichte signalisieren, dass sie als Erzieher gebraucht werden, und sie ermuntern, das Berufsfeld zu erkunden“.

Ziel des Seminars „Fit für die Kita!“ ist es, Informationslücken zu schließen und mögliche Vorurteile gegenüber dem Beruf des Erziehers abzubauen. Zudem sollen die Teilnehmer am Ende des Seminars ihre Eignung für den Beruf besser einschätzen können. Im Mittelpunkt des dreitägigen Seminars zur Berufsorientierung stehen daher folgende Fragen: Bin ich als Erzieherin oder Erzieher geeignet? Wie funktioniert die Ausbildung und wie kann ich sie finanzieren? Wie sieht der Arbeitsalltag in einer Kita aus? Wie viel verdiene ich und welche beruflichen Perspektiven habe ich? Neben Besuchen von Kindertagesstätten, einer Fachschule für Sozialpädagogik und gemeinsamen Workshops bietet das Seminar Raum für individuelle Beratung und für einen intensiven Austausch mit anderen Teilnehmern.

Das Hessische Sozialministerium und das Hessische Kultusministerium unterstützen die Initiative der Hertie-Stiftung. „Mit ihrem Engagement leistet die Hertie-Stiftung einen wichtigen Beitrag, um perspektivisch das Ziel eines höheren Anteils von Fachkräften mit Migrationshintergrund in den hessischen Kindertageseinrichtungen zu erreichen. Dieses Engagement ist für mich ein deutliches Zeichen für eine zunehmend wachsende Wahrnehmung der Bedeutung und der Leistungen des Erzieherberufs. Ich gehe davon aus, dass dies in der Konsequenz zu einem erkennbaren Imagegewinn des Berufs führen wird“, erklärte der Hessische Sozialminister Stefan Grüttner. Kulturministerin Dorothea Henzler betonte: „Migrantinnen und Migranten in Erziehungsberufen sind wichtig, da sie vor dem Hintergrund eigener Erfahrungen noch einmal ganz anders auf Kinder mit Migrationshintergrund sowie deren Eltern zugehen können. Sie zeigen ein breiteres Verständnis für besondere Probleme und haben darüber hinaus oftmals auch andere Lösungsansätze anzubieten. Ich kann allen Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund, die sich für den Beruf als Erzieherin oder Erzieher interessieren, daher nur empfehlen, an dieser Veranstaltung teilzunehmen“.

Quelle: Gemeinnützige Hertie-Stiftung

Herausgeber: Gemeinnützige Hertie-Stiftung

Back to Top