Bildungsminister Dr. Klug: „Klare Priorität für frühkindliche Bildung“

KIEL. „Sie hat eine Schlüsselfunktion für eine gelingende Integration, mit ihr werden die Weichen für die spätere schulische und berufliche Entwicklung gestellt“, sagte der Minister. Mehr denn je müsse man - gerade bei schwieriger Haushaltslage - klare Schwerpunkte setzen, um angestrebte Ziele angemessen unterstützen zu können. Klug betonte: „Wir setzen Prioritäten und sagen: Die Landesförderung muss sich vor allem darauf konzentrieren, die frühkindliche Bildung zu sichern.“ 

Mit diesem Maßstab gemessen könne die Beitragsfreiheit des letzten Kindergartenjahres nicht aufrechterhalten werden, sagte der Bildungsminister. Die Anstrengungen müssten vielmehr auf drei wesentliche Herausforderungen gerichtet sein: Auf ein qualitativ hochwertiges Angebot, das spätestens 2013 auch für die Kinder unter drei Jahren bedarfsgerecht sei, auf ein für alle Beteiligten transparentes und gerechtes Finanzierungssystem und darauf, klarere und möglichst einheitliche Maßstäbe bei den sozialen Ermäßigungen in Schleswig-Holstein herzustellen.

„Wir halten an unserer Unterstützung für den Ausbau von Krippenplätzen fest“, sagte der Bildungsminister. Darüber hinaus wolle er den Landeszuschuss für Kindertagesstätten ab 2011 um jährlich 10 Millionen Euro auf dann 70 Millionen Euro erhöhen. „Bis 2013 investieren wir zusammen mit dem Bund 490 Millionen Euro in die frühkindliche Bildung und Betreuung in Schleswig-Holstein“, sagte Klug. Zudem sorge das Land dafür, dass mehr Erzieherinnen und Erzieher sowie sozialpädagogische Assistenzkräfte ausgebildet würden. Bis 2013 stünden dafür 93 zusätzliche Planstellen an den berufsbildenden Schulen bereit, und als Sofortmaßnahme würden schon im kommenden Schuljahr neun zusätzliche Klassen an Fachschulen für Sozialpädagogik eingerichtet.

„Wenn man diese Verbesserungen und zugleich den Erfolg der Haushaltskonsolidierung wirklich will“, sagte Klug, „dann geht das nicht ohne Einschränkung an anderer Stelle.“ Die Streichung des beitragsfreien Kindergartenjahres bedeute den Wegfall einer undifferenziert allen - auch nicht bedürftigen - Empfängern zugute kommenden Sozialleistung. Durch die gleichzeitige Erhöhung des Landeszuschusses für Kindertagesstätten um 10 Millionen Euro werde es aber möglich, auch in extrem schwieriger Haushaltslage frühkindliche Bildungs- und Betreuungsangebote weiter auszubauen und zu sichern. „Damit handelt es sich gerade nicht um eine Mittelkürzung zu Lasten der Kindertagesstätten, wie gelegentlich fälschlicherweise behauptet wird, sondern um eine nach politischen und ethischen Maßstäben vernünftige Prioritätensetzung“, sagte Bildungsminister Klug.

Herausgeber: Ministerium für Bildung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein