Kindertagesbetreuung
3. Runder Tisch zum Thema Kinderbetreuung – Zum Evaluationsbericht des Hessischen Kinderförderungsgesetz
Vertreter der kommunalen Spitzenverbände, der Kirchen, der Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Hessen, Elterninitiativen, Gewerkschaften und Unternehmerverbände sowie Interessenvertreter der Kindertagespflege und von Kindern mit Behinderung tauschten sich am 6. Februar in Wiesbaden zur Verbesserung der Kleinkindbetreuung in Hessen aus.
15.02.2017
Auf Einladung des Hessischen Familienministers Stefan Grüttner hat sich am 6. Februar der 3. Runde Tisch Kinderbetreuung in Wiesbaden im Hotel Oranien getroffen.
Grüttner nannte die Veranstaltung im Anschluss, einen "wichtigen Beitrag zur Förderung unserer Kinder sowie zur echten Wahlfreiheit." Der Familienminister sagte, das Treffen sei erneut von einem "konstruktiven Klima" und einem "kompetenten und wertvollen Austausch" mit allen relevanten Akteuren im Bereich der Kinderbetreuung gekennzeichnet gewesen. "Damit haben wir miteinander nahtlos an die 2014 begonnenen Gespräche angeknüpft."
Das Frankfurter Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik Frankfurt stellte ausführlich die Ergebnisse des Evaluationsberichtes zum Hessischen Kinderförderungsgesetz vor.
Die Diskussionsrunde war dabei aufgeteilt in die vier Themenblöcke Mindeststandards, Landesförderung Fachberatung, Landesförderung Kitas und Landesförderung Kindertagespflege. Anschließend diskutierte die Gruppe die präsentierten Ergebnisse.
Moderiert wurde die Veranstaltung wieder von Werner D’Inka, Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Ein "gutes und solides Gesetz"
Der Evaluationsbericht des am 1. Januar 2014 in Kraft getretenen Kinderförderungsgesetzes habe gezeigt, dass es sich um ein "gutes und solides Gesetz" handele. "Im Bericht wird deutlich, dass sich die meisten Bedenken zur Einführung des Gesetzes durch wissenschaftliche Evaluation nicht bestätigt haben", fasste der Minister den Bericht zusammen. Annahmen, wie dass Gruppen nunmehr voll ausgelastet seien oder weniger Zeit der Erzieherinnen und Erzieher pro Kind bleibe, seien durch den wissenschaftlichen Bericht ganz klar nicht bestätigt worden.
"Der Bericht zeigt sehr gut, dass Gruppengrößen unverändert geblieben sind und mehrzeitlich nicht voll ausgelastet sind. Das Land hat noch nie so viel Geld in die frühkindliche Bildung investiert wie aktuell mit 460 Millionen Euro allein im Jahr 2016. Über die Hälfte der Träger hat die im Gesetz vorgeschriebenen Ausfallzeiten mit dem Gesetz erstmals überhaupt kalkuliert und in der Tendenz hat sich der Personalbedarf in den Einrichtungen eher erhöht", erläuterte Grüttner. Kritikpunkte, wie der bürokratische Aufwand, wurden aufgegriffen und es wurde verabredet, "sehr genau zu schauen", ob es sich um einen einmaligen umstellungsbedingten Aufwand handelt, oder man überlegen muss, wie man für die Einrichtungen, Träger und Jugendämter Erleichterungen schaffen kann. "Hier gibt es aus der Praxis gute Beispiele, die für eine Verbreitung geeignet sein können", erläuterte der Minister.
Weiterhin wurde beim Runden Tisch die Fachberatung einhellig als eigenes Fördersegment im Bereich der Qualitätsentwicklung begrüßt. Mit Blick auf die Rahmenvereinbarung Integration appellierte Minister Grüttner an die Vereinbarungspartner, "ganz genau hinzuschauen" und "dafür Sorge zu tragen, dass diese auch eingehalten wird." Es sei außerdem ein gutes Ergebnis, dass das erhöhte Qualifikationsniveau bei Kindertagespflegepersonen nicht dazu führt, dass deren Zahl abgenommen hat.
Kinderbetreuung auf fachlicher Ebene mit Experten beleuten
"Der Runde Tisch ist ein geeignetes Forum, um die einzelnen Themen der Kinderbetreuung auf fachlicher Ebene mit Experten vertieft zu beleuchten. Die Runden Tische haben sich bereits in der Vergangenheit als konstruktive Dialogplattform etabliert und bewährt. Der Evaluationsbericht zum KiföG ist in erster Linie an den Hessischen Landtag gerichtet. Dort wird er in dieser Woche im Sozial- und Integrationspolitischen Ausschuss das erste Mal diskutiert, um auch Impulse aus der heutigen Diskussion des Runden Tisches aufgreifen zu können. Das Parlament wird dann in Folge über das weitere Vorgehen entscheiden."
Grüttner nannte es abschließend eines der wichtigsten Ergebnisse, dass die Diskussion beim wichtigen Thema der Kinderbetreuung, weiterhin so "konstruktiv und sachlich" geführt werde. "Nur so können wir gemeinsam viel für die Kinder und die Familien erreichen. Das ist mir ein wichtiges Anliegen." Grüttner sagte zu, zu diesem wichtigen Thema im Gespräch zu bleiben, zumal Kinder die Zukunft unserer Gesellschaft seien und bedankte sich bei allen Beteiligten für die Diskussion.
Quelle: Hessisches Ministerium für Soziales und Integration vom 06.02.2017
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