Jugendsozialarbeit

1000 Ausbildungsplätze für Berliner Jugendliche mit besonderem Hilfebedarf sichern!

Der PARITÄTISCHE Wohlfahrtsverband und der Berliner Verband für Arbeit und Ausbildung (bvaa) schlagen Alarm: Seit fünf Jahren werden in Berlin immer weniger Ausbildungsplätze in der Jugendberufshilfe finanziert. Sie sind von über 1000 auf heute nur noch 295 Plätze in allen Bezirken zurückgegangen. Diese wenigen Plätze sind zudem völlig willkürlich verteilt.

02.10.2009

Der PARITÄTISCHE Berlin und der Berliner Verband für Arbeit und Ausbildung (bvaa) fordern deshalb, dass das Land Berlin ein jährliches Fördervolumen für 1000 Ausbildungsplätze der Jugendberufshilfe und eine bedarfsgerechte Verteilung der Ausbildungsplätze in den Bezirken sicher stellt. Zwei Wege stehen dafür offen:

Entweder löst das Land die Mittel für die Ausbildungsplätze aus den bezirklichen Haushalten heraus und verwaltet einen zentralen Ausbildungstopf - oder die Mittel werden den Bezirken zweckgebunden zugeteilt.

Die freien Träger der Jugendberufshilfe könnten jährlich rund 1000 Berliner Jugendlichen, die wegen der unterschiedlichsten persönlichen Probleme auf eine intensive Unterstützung angewiesen sind, zu einem Ausbildungsabschluss verhelfen, der ihnen die Chance für ein Erwerbsleben eröffnet. Die Jugendberufshilfe bietet die nötige sozialpädagogische Unterstützung, ohne die diese Jugendlichen keine Ausbildung finden oder zu Ende bringen würden. Ohne diese Hilfe ist ihr Weg als dauerhafte Transferempfänger vorgezeichnet. Eine Investition in ihre Ausbildung würde sich für alle Seiten also lohnen!

Stattdessen werden immer weniger Ausbildungsplätze der Jugendberufshilfe gefördert. Die Landespolitik schiebt die Schuld dafür auf die Berliner Bezirke. Sie bewilligen immer weniger Plätze. Außerdem ist die Bewilligungspraxis der Berliner Bezirke völlig willkürlich und lässt keine Orientierung an sozialen Nöten der Jugendlichen erkennen. Neukölln als Bezirk mit hoher sozialer Belastung fördert mit 38 Ausbildungsplätzen der Jugendberufshilfe nur einen Platz mehr als Steglitz-Zehlendorf! Es ist gänzlich unakzeptabel, dass der Wohnbezirk eines jungen Menschen darüber entscheidet, ob er durch die Jugendhilfe angemessen gefördert wird oder nicht!

Der PARITÄTISCHE und der bvaa fordern die Berliner Abgeordneten auf, zugunsten der Berliner Jugendlichen mit besonderem Hilfebedarf zielgerichtere Wege zu gehen und die Verantwortung und Aufgabenteilung zwischen Senat und Bezirken für die Ausbildung dieser Jugendlichen neu zu ordnen. 

Quelle: PARITÄTISCHER Berlin

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