Kinder- und Jugendschutz
Wie Kinder unter Alkoholproblemen der Eltern leiden
Kinder und Jugendliche, die mit einem alkoholabhängigen Elternteil zusammenleben, wachsen in emotional verunsichernden Familienstrukturen auf. Die neue Ausgabe des "ALKOHOLSPIEGELS" der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) informiert über zielgerichtete Prävention und Möglichkeiten der Stärkung kindlicher Widerstandsfähigkeit.
08.06.2017
Nach Expertenschätzungen leben in Deutschland etwa 2,65 Millionen Kinder und Jugendliche zeitweise oder dauerhaft mit einem alkoholabhängigen Elternteil zusammen. Diese Kinder wachsen in emotional verunsichernden Familienstrukturen auf. Wie Kinder unter Alkoholproblemen in der Familie leiden und ihre kindliche Widerstandsfähigkeit gestärkt werden kann, ist ein Thema der neuen Ausgabe des Newsletters "ALKOHOLSPIEGEL" der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
Kinder gezielt und möglichst früh erreichen
"Kinder, die in Familien aufwachsen, in denen es eine Alkoholproblematik gibt, haben einen schweren Start ins Leben - und sie haben ein erhöhtes Risiko, selbst eine Alkoholabhängigkeit zu entwickeln", erläutert Dr. Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA. "Deshalb ist es wichtig, diese Kinder in der Alkoholprävention gezielt und möglichst früh zu erreichen, ihnen Ängste zu nehmen und ihre Persönlichkeitsentwicklung zu fördern. Aber auch die betroffenen Eltern gilt es zu unterstützen und ihnen bei ihrem Weg aus der Sucht Hilfestellung zu geben." Im Rahmen der Alkoholpräventionskampagnen ist die BZgA seit vielen Jahren mit zielgruppenspezifischen Angeboten im Themenfeld aktiv. Auch die Jahrestagung der Drogenbeauftragten der Bundesregierung Marlene Mortler am 19. Juni in Berlin stellt die Probleme der "Kinder aus suchtbelasteten Familien" in den Mittelpunkt mit der Zielsetzung, das bestehende Hilfesystem zu stärken.
Jugendliche trinken weniger - Prävention trotzdem unverzichtbar
Darüber hinaus erläutert der aktuelle "ALKOHOLSPIEGEL" der BZgA die positiven Trends beim Alkoholkonsum junger Menschen. Die neu veröffentlichte, repräsentative Studie der BZgA zum Alkoholkonsum junger Menschen belegt, dass die Verbreitung des Rauschtrinkens bei männlichen 12- bis 17-Jährigen von 26,3 Prozent im Jahr 2004 auf 16,5 Prozent in 2016 gesunken ist. Bei gleichaltrigen Mädchen reduzierte sich das Rauschtrinken in diesem Zeitraum von 18,7 auf 10,3 Prozent. Der erfreuliche Trend, weniger Alkohol zu konsumieren, setzte sich auch bei jungen Männern und Frauen im Alter von 18 bis 25 Jahren fort. "Rauschtrinken wird aber nach wie vor von zu vielen jungen Menschen praktiziert. Das zeigt, dass Prävention weiterhin unverzichtbar bleibt. Denn der Konsum riskanter Alkoholmengen ist gerade bei jungen Menschen gesundheitlich besonders problematisch", betont Dr. Thaiss. Damit die BZgA-Präventionskampagne "Alkohol? Kenn dein Limit" Jugendliche in ihrer Lebenswelt erreicht, präsentiert sich die Kampagne mit aufmerksamkeitsstarkem Erscheinungsbild, neuen Plakatmotiven im Comicstil und neugestalteter Internetseite.
Junge Menschen über Peers erreichen
Der Artikel im "ALKOHOLSPIEGEL" zu den Neuheiten der BZgA-Präventionskampagne, die seit 2009 mit Unterstützung des Verbandes der Privaten Krankenversicherung (PKV) durchgeführt wird, erläutert auch, wie junge Menschen über personalkommunikative Angebote von "Alkohol? Kenn dein Limit." erreicht werden: mit den Kampagnen-Peers, die Jugendliche in der Freizeit ansprechen, den Mitmachaktionen in Schulen, wie den "JugendFilmTagen", dem "KlarSicht-MitmachParcours" und unter anderem dem Klassenwettbewerb zur Alkoholprävention "Klar bleiben".
Informationsangebote des BZgA zum Thema
Der BZgA-"ALKOHOLSPIEGEL" informiert zwei Mal jährlich Suchtberatungsstellen, medizinische Einrichtungen und weitere Multiplikatorinnen und Multiplikatoren über aktuelle Hintergrundinformationen und Aktivitäten im Bereich der Alkoholprävention. Der <link http: www.bzga.de presse publikationen external-link-new-window auf der internetseite>"ALKOHOLSPIEGEL" steht auf der Internetseite des BZgA zum Download bereit. Er kann auch kostenfrei als Printversion bestellt werden.
Auch die Internetseiten zu den BZgA-Kampagnen "Alkohol? Kenn dein Limit." und "Null Alkohol - Voll Power" sowie ein Faktenblatt zum Thema "Kinder aus suchtbelasteten Familien" informieren zum Thema Kinder mit einem alkoholabhängigen Elternteil. Weitere Informationen dazu sind in der Pressemitteilung der BZgA nachzulesen.
Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung vom 08.06.2017
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