Kinder- und Jugendarbeit
Ohne Moos nix los?! Für sofortige Maßnahmen gegen Kinderarmut
Anlässlich des Welttags für die Beseitigung der Armut weist die Sozialistische Jugend Deutschlands – Die Falken auf den Anstieg der Kinderarmut auch in Deutschland hin.
16.10.2014
Laut einer aktuellen Studie des Deutschen Gewerkschaftsbunds leben fast zwei Millionen Kinder in Haushalten, die auf Arbeitslosengeld II angewiesen sind. Damit wird wieder einmal deutlich: Kinderarmut ist Elternarmut!
Josephin Tischner, Bundesvorsitzende der SJD – Die Falken, kommentiert: "Mich hat an den Ergebnissen der Studie besonders erschreckt, dass für Kinder das Risiko, auf Arbeitslosengeld II angewiesen zu sein, seit 2012 sogar noch gestiegen ist. Es kann doch nicht sein, dass in einer Phase, in der Deutschland als stärkste Wirtschaftsmacht in Europa gefeiert wird, immer mehr Kinder von Armut bedroht und so von gesellschaftlicher Teilhabe ausgeschlossen sind."
Die Studie weist auf den Zusammenhang zwischen finanzieller und sozialer Armut hin. Auch Bildungschancen werden durch Aufwachsen in Armut geschmälert und insgesamt wird subjektive Lebenszufriedenheit durch Armutserfahrungen beeinträchtigt. Lebenszufriedenheit und ein positives Selbstbild sind aber entscheidende Faktoren für die Bewältigung von Problemen im ganzen Lebensverlauf.
Immanuel Benz, Bundesvorsitzender der SJD – Die Falken, betont: "650 000 Kinder unter 15 Jahren sind vier Jahre oder länger auf Arbeitslosengeld II angewiesen. Die DGB-Studie betont, dass die negativen Folgen von finanzieller und sozialer Armut immer stärker werden, je länger die Armut andauert. In diesem Jahr feiert die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen ihr 25-jähriges Bestehen. Die Studienergebnisse zeigen sehr deutlich, dass die Bundesrepublik noch einen langen Weg vor sich hat, wenn es darum geht, Kindern eine gleichberechtigte Teilhabe zu ermöglichen. Wir Falken bieten jungen Menschen Freiräume, in denen ein solidarisches Miteinander unabhängig vom Geldbeutel erlebt werden kann."
Die Falken begrüßen die Forderung des DGB nach einem Aktionsprogramm für Haushalte mit Kindern im Hartz-IV-Bezug. Doch das ist ihrer Meinung nach nicht genug. Armut sei kein individuell verschuldetes, sondern ein gesellschaftliches Problem.
Anlässlich des Welttags zur Beseitigung der Armut fordern die Falken daher:
- Die Anhebung des ALG II-Satz für Kinder auf das Niveau von Erwachsenen
- Ferienjobs von Jugendlichen nicht auf das Familieneinkommen durch ALG II anrechnen
- Ein Bildungssystem, das die soziale Spaltung nicht weiter zementiert
- Eine ausreichende und verlässliche Förderung der Jugendverbandsarbeit
Quelle: SJD - Die Falken vom 16.10.2014
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