Kinder- und Jugendarbeit

MIXED UP 2018: Kulturelle Bildungsprojekte schaffen Freiräume für Kinder und Jugendliche

Die neun Preisträger im diesjährigen Bundeswettbewerb für kulturelle Bildungspartnerschaften MIXED UP sind am 22. November in Kiel für ihre herausragende Zusammenarbeit von der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ) zusammen mit dem Bundesjugendministerium, dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein und der Initiative Austausch macht Schule ausgezeichnet wurden. Die prämierten Projekte zeichnen sich dadurch aus, dass sie Freiräume in der Ganztagsbildung bieten – jugendgerecht und partizipativ.

27.11.2018

Kinder und Jugendliche sollen sich frei entfalten und selbstbestimmt handeln können. Ihnen dafür Raum zu geben, ist ein zentrales Anliegen von Kooperationspartnern der kulturellen Kinder- und Jugendbildung und allgemeinbildenden Schulen bzw. Kindertageseinrichtungen. Sie sind für ihre gemeinsamen Projekte mit dem MIXED UP Preis 2018 geehrt worden, denn gemeinsam bieten sie ebensolche Freiräume in der Ganztagsbildung – jugendgerecht und partizipativ.

Freiräume ermöglichen jungen Menschen sich zu entfalten

In seiner jugendpolitischen Ansprache stellte Peter Joseph, Referatsleiter im Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, heraus, dass sich Kinder und Jugendliche in die im Wettbewerb MIXED UP ausgezeichneten kulturellen Bildungsprojekte einbringen können mit ihren Ideen und Fähigkeiten – unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Religion oder sozialem Status.

Die MIXED UP Preisträgerprojekte zeigen in besonderem Maße, dass Freiräume es jungen Menschen ermöglichen, sich zu entfalten und eigene Haltungen zu entwickeln, sich zu verselbstständigen und sich selbst zu positionieren. In dem Projekt „Hidden Places“ beispielsweise entdecken Schüler/-innen aus der ländlichen Region Zehdenick in Brandenburg beim Fotografieren ihre Heimat aus einem neuen Blickwinkel. Im Berliner Projekt „Die Geräuschesammler und Das Goldene Knistern“ erforschen Kinder in ihrer direkten Umgebung den Klang und schaffen sich so einen Erlebnisraum. Weitere Preisträger 2018 kommen aus Böblingen, Dortmund, Duisburg, Frankfurt a. d. Oder, Kiel, Köln und Neumünster.

Kulturelle Teilhabe durch Kooperationen aus formaler Bildung, Jugend- und Kulturarbeit

Der diesjährige Landespartner in MIXED UP ist Schleswig-Holstein. Das dortige Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur stiftete den Länderpreis, den das Kooperationsprojekt „Kunst hoch Schule“ in Kiel erhielt. In ihrer Laudatio hob Ministerin Karin Prien den umfassenden Ansatz des Preisträgerprojekts hervor: „Landesweit wird durch das Projekt vielfältige kulturelle Teilhabe in Schulen, Kindertageseinrichtungen und anderen schulischen Einrichtungen ermöglicht. Die zentrale Koordinierungsstelle bindet die Fäden zwischen Akteuren aus Kunst, Kultur und Schule zusammen, fördert multiprofessionelle Zusammenarbeit und behält auch das Thema Nachhaltigkeit im Blick. Dass der MIXED UP Wettbewerb gelungene Praxisbeispiele sichtbar macht und zur Nachahmung anregt, ist für das Bildungsministerium ein wichtiges Anliegen.“

Tom Braun, Geschäftsführer der BKJ, lobte die hervorragende Praxis der Kooperationspartner in seinem Grußwort und forderte zugleich: „Es braucht verbindliche Rahmenbedingungen und eine ressortübergreifende Verantwortungsübernahme durch die Politik, damit Kooperationen aus formaler Bildung, Jugend- und Kulturarbeit mit vielfältigen und zugangsoffenen Angeboten einen wertvollen Beitrag zur kulturellen Teilhabe und aktiven Mitgestaltung der Gesellschaft leisten können. Denn die von ihnen gemachten Angebote Kultureller Bildung befähigen Menschen genau dazu sowie zur politischen Einmischung. Demokratie lebt von dieser Beteiligung.“

MIXED UP Preisträger 2018

  • Preiskategorie Diversität: „Zirkus und Inklusion in Partnerschaftsklassen“, Lisamartoni e. V. in Böblingen, Lise-Meitner-Gymnasium Böblingen und Martinsschule Sindelfingen
  • Preiskategorie Dauerbrenner: „Zusammenspiel“, Stiftung Klavier-Festival Ruhr in Essen mit Schulen in Duisburg-Marxloh
  • Preiskategorie Ländlicher Raum: „Hidden Places“, DKB Stiftung mit der freiberuflichen Künstlerin Kathrin Karras und der EXIN-Oberschule in Zehdenick
  • Preiskategorie Partizipation: „DigitalAnalog - Kommunikation gestern und heute“, SuB Kultur e. V. Berlin mit der Carl-von-Linné-Schule für Körperbehinderte in Berlin-Lichtenberg im Rahmen des Landesprogramms Kulturagenten für kreative Schulen Berlin
  • Preiskategorie Bildungslandschaft: „KulturTeil – kulturelle Teilhabe für Kinder und Jugendliche in Neumünster“, Kulturbüro der Stadt Neumünster unter Beteiligung aller Kitas und Schulen in Neumünster
  • Preiskategorie Kita: „Die Geräuschesammler und Das Goldene Knistern“, geräusch [mu‘si:k] mit FIPP e. V., der Kita Sonnenschein, der Kita Warthestraße und der Kita Biesdorfer Zwergenhaus in Berlin
  • Preiskategorie KitaPlus: „Das Papperlapapp leiht Kunstwerke aus“, Kinderladen Papperlapapp e. V. und artothek – Raum für junge Kunst Köln
  • Preiskategorie International: „Musik, die uns verbindet“, Fanfarengarde Frankfurt an der Oder e. V. mit dem Kulturhaus Smok, Słubice, der Szkola Podstawowa Nr. 1, Słubice und der Astrid-Lindgren-Grundschule in Frankurt a. d. Oder
  • Länderpreis Schleswig-Holstein: „Kunst hoch Schule“, Muthesius Kunsthochschule mit der Käthe-Kollwitz-Schule und weiteren Schulen und Künstler*innen aus Schleswig-Holstein

Weitere Informationen

Die Preisverleihung fand eingebettet in ein bundesweites Forum zum Thema „Frei-Raum in der Ganztagsbildung“ statt, das die BKJ gemeinsam mit der Landesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung Schleswig-Holstein veranstaltete. In verschiedenen Workshops haben sich Fachkräfte aus Schleswig-Holstein und der gesamten Bundesrepublik darüber ausgetauscht, wie sich durch kulturelle Bildungskooperationen die Sicht auf den Schulraum verändert, wie der Sozialraum aktiv eingebunden werden kann, wie Kulturelle Bildung ländliche Räume prägen kann und welche Räume der Selbst- und Mitbestimmung Kinder und Jugendliche brauchen.

Über den MIXED UP Bundeswettbewerb

MIXED UP zeichnet die gelungene Zusammenarbeit zwischen Schulen bzw. Kindertageseinrichtungen mit Partnern der kulturellen Kinder- und Jugendbildung aus, die mit gemeinsamen Projekten kulturelle Bildungs- und Teilhabemöglichkeiten für Kinder und Jugendliche schaffen. Der Wettbewerb unterstützt damit die ganzheitliche Bildung sowie die Persönlichkeits- und Kompetenzentwicklung von Kindern und Jugendlichen.

In diesem Jahr wurde der Wettbewerb zum 14. Mal ausgerichtet. Auf die neun mit je 2.500 Euro dotierten Preise gab es 125 Bewerbungen. Eine Fachjury aus 13 Expert(inn)en aus den Bereichen Jugend, Kultur, Schule, Politik und Wissenschaft hat die Preisträgerprojekte ermittelt. Der Preisträger in der Kategorie „Partizipation“ wurde von einer Jugendjury aus fünf Schüler*innen und zwei Bundesfreiwilligendienstleistenden der „Lernwerft – Club of Rome Schule Kiel“ bestimmt.

MIXED UP 2019: Auch im nächsten Jahr wird der MIXED UP Wettbewerb für kulturelle Bildungspartnerschaften wieder die herausragende Zusammenarbeit zwischen Jugendarbeit, Kultur und Bildung auszeichnen. Interessierte können sich mit ihrem Kooperationsprojekt bis 15. Mai 2019 bewerben. Die die Ausschreibungsunterlagen und alle Informationen zu den Preiskategorien stellt die BKJ bereits jetzt zur Verfügung.

MIXED UP wird gemeinsam von der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e. V. (BKJ) und dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ausgelobt. Den MIXED UP Preis International stiftete die Initiative „Austausch macht Schule“. Der MIXED UP Länderpreis wurde durch das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein zur Verfügung gestellt.

Über die BKJ

Die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e.V. (BKJ) ist der Dachverband der kulturellen Kinder- und Jugendbildung in Deutschland. Sie ist ein Zusammenschluss von 56 bundesweit agierenden schulischen und außerschulischen Institutionen, Fachverbänden und Landesdachorganisationen der Kulturellen Bildung. Die Mitgliedsorganisationen repräsentieren die unterschiedlichen Künste, Kultursparten und kulturpädagogischen Handlungsfelder. Ihr Ziel ist die Weiterentwicklung und Förderung der Kulturellen Bildung: gesellschaftlich sensibel, nachhaltig, möglichst für jeden Menschen zugänglich, von Anfang an und ein Leben lang.

Quelle: Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e.V. (BKJ) vom 22.11.2018

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