Kinder- und Jugendarbeit
Kommunale Jugendarbeit wird internationaler
22 Kommunen wurden für die Initiative „Kommune goes International“ ausgewählt. In den kommenden drei Jahren entwickeln Jugendämter und Träger vor Ort Projekte der internationalen Jugendarbeit und setzen diese gemeinsam um. Begleitet werden sie dabei von einem bundeszentralen Team von Expertinnen und Experten. In Köln fand am 28. Juni die Auftaktveranstaltung der Initiative statt.
29.06.2011
Die 22 Kommunen verfolgen deutschlandweit ein gemeinsames Ziel: Die internationale Jugendarbeit vor Ort stärken und internationale Angebote allen Jugendlichen zugänglich machen. Insbesondere Jugendliche aus Zuwanderungsfamilien und benachteiligte Jugendliche sollen dadurch erreicht werden. Im Herbst folgen lokale Auftaktworkshops vor Ort.
Dass internationale Jugendbegegnungen, Workcamps oder Freiwilligendienste im Ausland besonders geeignet sind, Jugendliche mit ganz unterschiedlichen Bedürfnissen, Lebenserfahrungen und Bildungshintergründen zu fördern, belegen wissenschaftliche Untersuchungen wie die unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Thimmel von der Fachhochschule Köln. Jugendliche werfen in einer internationalen Begegnung oder einem Auslandaufenthalt nicht nur einen Blick über den Tellerrand und erwerben Sprachkenntnisse und soziale Kompetenzen, sie werden auch zu Botschaftern der eigenen Stadt und erfahren dabei Anerkennung, so die Untersuchung.
Beratung vor Ort
Für die Umsetzung von „Kommune goes International“ ist nun Netzwerkarbeit gefragt: Die Projektentwicklung und Umsetzung von Angeboten der internationalen Jugendarbeit für neue Zielgruppen werden die Kommunen gemeinsam mit freien Trägern und Organisationen, in denen sich junge Migrantinnen und Migranten zusammenfinden, gestalten. Über drei Jahre steht dafür ein Beratungsteam von „Kommune goes International“ zur Verfügung, das diesen Prozess kontinuierlich begleitet und von IJAB – Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V. koordiniert wird. Zu seinen Leistungen zählen Informationen über die ganz unterschiedlichen Formate internationaler Jugendarbeit, Unterstützung beim Finden von Finanzierungsquellen, vor allem aber Hilfe, wenn es darum geht, Projekte zu entwickeln und durchzuführen, die passgenau auf die Bedürfnisse vor Ort abgestimmt sind. Der Beratungsprozess schließt darüber hinaus auch die Fortbildung und Qualifizierung von Fachkräften und die Sensibilisierung von Politik und Verwaltung für interkulturelle Anliegen ein.
Großes Engagement der Kommunen
„Die Bewerbungen der Kommunen haben gezeigt, was für ein großes Engagement bundesweit vorhanden ist“ sagt Niels Meggers, Projektverantwortlicher von „Kommune goes International“ bei IJAB. „Die 22 ausgewählten Kommunen stellen einen Querschnitt aus deutschen Großstädten, kleineren Gemeinden und Landkreisen dar. Der Austausch über die unterschiedlichen Erfahrungen und Projekte macht die Initiative ganz besonders interessant.“
Bei der Auftaktveranstaltung in Köln hatten die Vertreterinnen und Vertreter der Kommunen Gelegenheiten, Details über den Fahrplan von "Kommune goes International" zu erfahren. Erste Informationen gab es auch über die unterschiedlichen Formate und Finanzierungsquellen internationaler Jugendarbeit - besonders wichtig für die Kommunen, die sich dieses Arbeitsfeld gerade erst erschliessen.
Albert Klein-Reinhardt, der bei der Auftaktveranstaltung für den Förderer, das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) sprach, ließ keinen Zweifel an der Bedeutung der Initiative für das Ministerium. Er freue sich über das Engagement der Kommunen, so Klein-Reinhardt, der die Unterstützung seines Hauses zusicherte. Wie benachteiligte Jugendliche Zugang zur internationalen Jugendarbeit finden könnten und dabei in ihrer Entwicklung gefördert werden könnten, sei ein wichtiges Anliegen.
Mehr Informationen finden Sie unter <link http: www.jive-international.de _blank external-link-new-window>www.jive-international.de
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