Kinder- und Jugendarbeit

Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland: Neuer Bundesfreiwilligendienst auf Druck der Länder eingeengt

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) begrüßt die heute vom Bundeskabinett beschlossene Einrichtung eines Bundesfreiwilligendienstes.

15.12.2010

Jedoch habe der mit heißer Nadel gestrickte Gesetzentwurf noch große Mängel und sei im Natur- und Umweltschutz nur unzureichend umzusetzen. Der Gesetzentwurf berücksichtige in erster Linie Jugendliche und junge Erwachsene. In vielen Bereichen sei schlicht das Jugendfreiwilligendienstegesetz kopiert worden. Doch Bildungsangebote und Bildungsdauer für lebenserfahrene Freiwillige müssten anders gestaltet werden, als für Jugendliche. Die Chance, auch ältere Männer und Frauen für den Freiwilligendienst zu gewinnen, blieb so ungenutzt, kritisiert der Verband.

 Olaf Bandt, Direktor des BUND: „Wir könne uns es nicht erlauben, eine so wichtige, gesellschaftliche Entwicklung mit so großer Eile zu bearbeiten und neue Gestaltungsmöglichkeiten einfach zu ignorieren. Männer und Frauen jeden Alters können in ehrenamtlich organisierten Verbänden das zivilgesellschaftliche Engagement abwechslungsreich mitgestalten. Um dies zu unterstützen muss das neue Gesetz günstige konzeptionelle und finanzielle Rahmenbedingungen setzen.“ 

Der BUND kritisierte u. a. die auf Druck der Bundesländer zustande gekommene Kopplung der zu vergebenden Plätze im Bundesfreiwilligendienst an die bestehenden Plätze im Freiwilligen ökologischen Jahr (FöJ). Da auf diese Weise Wachstum ausgeschlossen werde, ist das Projekt insgesamt gefährdet, da FöJ-Plätze in den Bundesländern aufgrund der Haushaltssituationen eher ab- als ausgebaut würden.  

Allein im BUND engagieren sich fast 30.000 Menschen in über 2.000 Gruppen im verbandlichen Umwelt- und Naturschutz. Das sind fast zwei Millionen Stunden ehrenamtlicher Arbeit. Hier würden die neuen Bundesfreiwilligen dringend benötigt. 

Quelle: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)

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