Kinder- und Jugendarbeit
BDKJ kritisiert Sponsoring des Weltjugendtages
Obwohl Coca-Cola die Verletzung von Menschenrechten toleriert, darf das Unternehmen das Treffen junger Christinnen und Christen in Madrid unterstützen.
30.06.2011
Düsseldorf, 30. Juni. Im Vorfeld des Weltjugendtages in Madrid kritisiert der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) das Sponsoring der Großveranstaltung. Neben anderen Konzernen unterstützt auch die „Coca-Cola-Company“ die Veranstaltung. „Das ist nicht vertretbar“, kritisiert BDKJ-Bundesvorsitzender Dirk Tänzler die spanischen Organisatoren. Seit 2007 ruft der BDKJ zum Boykott von Coca-Cola-Produkten auf, weil das Unternehmen Menschenrechtsverletzungen toleriert und Umweltzerstörung in Kauf nimmt.
„Beim vergangenen Weltjugendtag hatte Papst Benedikt XVI. 2008 in Sydney Jugendliche zu mehr Umweltschutz und zu einem kritischen Umgang mit der Konsumgesellschaft aufgerufen“, erinnert Tänzler. Auch der neue Jugendkatechismus „YouCat“ enthalte eindeutige Aussagen zur christlichen Verantwortung für eine gerechte Weltwirtschaft. „Diese Aussagen und das Sponsoring passen nicht zusammen. Dabei sollte gerade Kirche Vorbild sein. Katholikentag und Ökumenischer Kirchentag haben bewiesen, dass eine nachhaltige Gestaltung möglich ist.“
Weltweit agierende Unternehmen wie die „Coca-Cola-Company“ müssten an allen ihren Produktionsstandorten für die Garantie von Menschenrechten, Arbeitsrechten und den Schutz der Umwelt eintreten. Stattdessen ignoriert „Coca-Cola-Company“ nach Meinung des BDKJ Menschenrechtsverletzungen an Mitarbeitenden in Kolumbien und ist für Umweltzerstörung in Indien verantwortlich. Damit hält der Getränkehersteller, mit dem der BDKJ im Gespräch ist, die internationalen Vorgaben des „Pakts für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte“ nicht ein.
Dass junge Christinnen und Christen gewillt sind, an einer fairen globalen Weltwirtschaft mitzuwirken, zeigt die Wirkung des BDKJ-Boykotts. Orden, bischöfliche Verwaltungen und kirchliche Einrichtungen haben sich bereits angeschlossen. Kinder und Jugendliche treten mit dem Kauf lokal produzierter oder fair gehandelter Produkte für die Bewahrung der Schöpfung ein. Deshalb überlegen deutsche Weltjugendtags-Pilgerinnen und Pilger in den sozialen Netzwerken des BDKJ, auf welche alternativen Produkte sie in Madrid zurückgreifen werden und mit welchen Protestformen sie Zeichen für eine gerechte Globalisierung setzen wollen. Der BDKJ wird in Madrid unfair hergestellte Produkte mit Aufklebern in vier Sprachen brandmarken und Jugendliche informieren. Anfang der Woche bemängelten bereits 120 Priester der Erzdiözese Madrid das WJT-Sponsoring.
Quelle: Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ)
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