Kinder- und Jugendarbeit

BDKJ: Jetzt in Frieden investieren, nicht in Waffen

Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) kritisiert die geforderte Erhöhung von Militärausgaben und fordert stattdessen Friedensarbeit und Waffenexportverbote. Die Forderung nach einer Erhöhung des Rüstungsetats wird regelmäßig erhoben und wurde am vergangenen Wochenende im Rahmen der Münchner Sicherheitskonferenz erneut formuliert.

20.02.2017

"Durch die in der deutschen Geschichte begründete Verantwortung und seiner wirtschaftlichen Möglichkeiten hat Deutschland einen wichtigen Beitrag für eine aktive Friedenspolitik in Europa zu leisten, die die Sicherheit aller Menschen im Blick hat“, so der BDKJ-Bundespräses Pfarrer Dirk Bingener.

"Diese kann aber nicht darin bestehen, aufgrund von Forderungen der amerikanischen Regierung die deutschen Rüstungsausgaben in einer nie dagewesenen Höhe von Jahr zu Jahr zu steigern. Solche Anstrengungen führen unweigerlich in eine Aufrüstungsspirale und folgen verteidigungspolitischen Mustern von vorgestern“, so Bingener weiter.

Krisenprävention und Konflikbearbeitung

Junge Menschen erwarten von der Politik nichtmilitärischen Mechanismen den Vorrang zu geben, besonders auch in finanzieller Hinsicht. "Aufgabe staatlichen Handelns ist es, eine aktive Friedenspolitik zu betreiben, die sich in besonderem Maße durch zivile Krisenprävention und Konfliktbearbeitung auszeichnet. Dies schließt das Streben nach mehr Gerechtigkeit, besonders auch in den internationalen Beziehungen, und die Bekämpfung von Fluchtursachen mit ein“, so Bingener. Wie könne es sein, dass die Verteidigungsausgaben auf zwei Prozent des Bruttoinlandsproduktes erhöht werden sollen, das Ziel für eine angemessene Entwicklungshilfe seit Jahren aber unter den vereinbarten 0,7 Prozent liege.

Friedensarbeit und Waffenexportverbot

Der Dachverband der katholischen Jugendverbände fordert statt höherer Militärausgaben eine strukturelle und projektbezogene Friedensarbeit, die friedenspädagogische Förderung ziviler Akteurinnen und Akteure und den Austausch und die Begegnung von Kinder und Jugendlichen besonders aus Ländern, die sich krisenhaft gegenüberstehen. Darüber hinaus setzt sich der BDKJ für ein Exportverbot von Waffen in Regionen ein, in denen diese als Brandbeschleuniger für immer neue bewaffnete Konflikte dienen.

Der BDKJ ist Dachverband von 17 katholischen Jugendverbänden und –organisationen mit rund 660.000 Mitgliedern.

Quelle: Bund der Deutschen Katholischen Jugend vom 20.02.2017

Back to Top