Hilfen zur Erziehung
eltern.aktiv - Elternarbeit im Mittelpunkt der ambulanten Suchthilfe
Die Koordinationsstelle Sucht des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe startet gemeinsam mit der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) das vom Bundesgesundheitsministerium geförderte Projekt „Eltern.aktiv - Pro-aktive Elternarbeit in der ambulanten Suchthilfe“.
10.12.2009
„Ich habe in den Sachen meines Kindes Cannabis gefunden.“ „Ich habe den Verdacht, dass mein Kind Drogen konsumiert.“ „Unser Kind ist nur noch mit seiner Clique zusammen, in der alle trinken. Was nun?“ Viele Eltern sind überfordert, wenn es um den Suchtmittelkonsum ihrer Kinder geht. Um Eltern in diesen Situationen angemessen helfen zu können, starten die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) und die Koordinationsstelle des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe das Projekt „Eltern.aktiv - Pro-aktive Elternarbeit in der ambulanten Suchthilfe“.
Das Projekt wird vom Bundesministerium für Gesundheit gefördert. Zum Auftakt findet ein Workshop am 14./15. Dezember in Münster statt. Acht Suchthilfeeinrichtungen aus ganz Deutschland sowie vier Jugendämter aus Westfalen-Lippe nehmen teil.
Gerade jugendliche Konsumierende stehen im Mittelpunkt der Sorge ihrer Angehörigen. Der (Erst-)Konsum findet in einem Alter statt, in dem die Eltern die Erziehungsverantwortung tragen. Das Einstiegsalter des Alkoholkonsums liegt bei 13,2 Jahren. 20,4% der 12- bis 17-Jährigen praktizierten in den letzten 30 Tagen vor Befragung „Binge-Drinking“. Das entspricht einer Anzahl von fast 1 Million Kindern und Jugendlichen. 6,2% der Jugendlichen konsumieren eine selbst für Erwachsene riskante Alkoholmenge. Rund 100.000 Jugendliche betreiben schädlichen Alkoholkonsum. Cannabis stellt zudem ein nicht unerhebliches Problem dar. Beim ersten Cannabiskonsum sind die Jugendlichen durchschnittlich 16,4 Jahre alt. Regelmäßig konsumieren 1,1% der 12- bis 17-Jährigen Cannabis, von den 12- bis 25-Jährigen 2,3%. Das entspricht einer Anzahl von über 300.000 jungen Menschen.
Beim Zugang zu jungen Suchtmittelkonsumierenden nehmen Eltern eine Schlüsselfunktion ein. Zunehmend häufiger suchen besorgte Eltern Hilfe und Unterstützung in Einrichtungen der Suchthilfe. Vor diesem Hintergrund ist es das Ziel, pro-aktiv sowohl Eltern selbst als auch über die Eltern missbräuchlich oder schädlich konsumierende Jugendliche effizient zu erreichen. Sie sollen frühzeitiger und angemessen unterstützt werden. Erforderlich sind die Initiierung und Förderung effizienter Kooperationen zwischen den Einrichtungen der Suchthilfe und Vermittlerinstitutionen, wie z.B. der Jugendhilfe.
In dem zweijährigen Bundesprojekt „Eltern.aktiv“ nehmen Suchthilfeeinrichtungen aus den Standorten Berlin, Beckum/Oelde, Hamburg, Ludwigsburg/ Bietigheim, Osnabrück, Prenzlau, Rheinfelden und Wuppertal teil. Aus Westfalen-Lippe beteiligen sich die Jugendämter der Städte Dortmund, Paderborn und Rheine sowie der Märkische Kreis. Effektive Zugangsstrategien, ein systematisiertes Erstgespräch sowie begleitende Elternschulungen werden entwickelt und in den beteiligten Beratungsstellen umgesetzt. Die Stärkung von Kooperationen und der Aufbau von Netzwerken tragen dazu bei, Eltern und Jugendliche frühzeitig zu erreichen. Das Ziel ist: Durch die optimierten Angebote der Suchthilfe sollen Eltern im Umgang mit Suchtmittel konsumierenden Kindern gestärkt werden.
Teilnehmende Standorte für das Bundesprojekt sind:
• Berlin
• Prenzlau
• Hamburg
• Osnabrück
• Beckum/Oelde
• Wuppertal
• Rheinfelden
• Ludwigsburg/Bietigheim
Standorte des westfälischen Projekts sind:
• Rheine
• Paderborn
• Dortmund
• Märkischer Kreis
Beide Projekte werden im Oktober 2011 beendet sein.
Weitere Informationen zu Eltern.aktiv finden Sie <link http: www.dhs.de web projekte elternarbeit.php _blank external-link-new-window external link in new>hier:
Quelle: DHS/LWL
Termine zum Thema
-
04.06.2024
Runder Tisch – Folgen der Pandemie für unsere Jugend
-
08.06.2024
Fortbildung "Umgang mit sexualisierter Gewalt" – für Jugendleiter*innen
-
13.06.2024
COPE-Jahreskonferenz
-
24.06.2024
Jugend – Cannabis – Prävention: Jugendhilfe und Suchthilfe im Dialog
-
24.06.2024
Jugend – Cannabis – Prävention
Materialien zum Thema
-
Stellungnahme / Diskussionspapier
Entwurf eines Gesetzes zur Stärkung der Strukturen gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen - Stellungnahme zum Referent*innenentwurf des BMFSFJ vom 28. März 2024
-
Broschüre
Listen to us! Einblicke in die „Pflegekinderhilfe“ Hearing mit jungen Menschen, Eltern, Pflegeeltern und Fachpolitiker*innen im Deutschen Bundestag
-
Monographie / Buch
Studie „Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe. Bestand, Lücken, Gewinnung, Bedarfe in NRW“ veröffentlicht
-
Broschüre
Selbstorganisation von Eltern in der inklusiven Kinder- und Jugendhilfe fördern und ermöglichen - Anforderungen und Bedarfe von Eltern in der stationären Kinder- und Jugendhilfe - Abschlussbericht
-
Bericht / Dokumentation
Videos mit Vorträgen zur Thematik "Digitalisierung und Inklusion in der Kinder- und Jugendhilfe"
Projekte zum Thema
-
Perspektive gGmbH Institut für sozialpädagogische Praxisforschung und -entwicklung
Inobhutnahme – Perspektiven: Impulse!
-
Schulen
Bewegungs-Pass an Grundschulen
-
Schabernack - Zentrum für Praxis und Theorie der Jugendhilfe e. V.
E-Learning zum Thema Elternräte in Kindertageseinrichtungen
-
FINDER e.V.
REBOUND – Lebens- und Risikokompetenz in der stationären Jugendhilfe
-
Diakonie Wuppertal – Soziale Teilhabe gGmbH
„Do it! - Transfer Bund“
Institutionen zum Thema
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
Bunte Feuer GmbH
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
faX Fachberatungsstelle bei sexualisierter Gewalt in Kindheit und Jugend für Stadt und Landkreis Kassel
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. – Landesverband Nord
-
Verband / Interessenvertretung
Interessengemeinschaft Kleine Heime & Jugendhilfeprojekte Schleswig-Holstein e.V.
-
Verband / Interessenvertretung
NACOA Deutschland e.V.