Hilfen zur Erziehung
Demografischer Wandel wird ausgeglichen: Heime der Caritas in der Diözese Münster bleiben voll
Die Zahl der Kinder und Jugendlichen sinkt. Aber die Probleme in den Familien wachsen. Im Ergebnis bleiben die Kinder- und Jugendheime der Caritas in der Diözese Münster voll. Mit 65 neu eingerichteten Plätzen im vergangenen Jahr erreichen sie mit insgesamt 1.763 einen neuen Rekord.
25.06.2010
Münster (cpm) ."Die Diskussion um den Kinderschutz, ausgelöst durch den Tod des kleinen Kevin und weitere Missbrauchsfälle, hält seit drei Jahren an," stellt Marion Schulte beim Diözesancaritasverband Münster fest. Nach wie vor seien die Jugendämter vorsichtiger und entschieden sich eher für einen vorübergehenden Heimaufenthalt. Ebenso notwendig sind nach wie vor die Tagesgruppen. Die Annahme, dass sie mit Einführung der Offenen Ganztagsgrundschulen (OGS) überflüssig werden könnten, habe sich nicht bestätigt. Die Platzzahl bleibe mit 204 nahezu konstant, denn bei der knappen personellen Ausstattung könne die OGS Kinder mit einem erhöhten Betreuungsbedarf nicht aufnehmen.
Häufig bleiben die Kinder und Jugendlichen nur kurz in den Einrichtungen, um nach Lösung der Probleme in ihrer Familie dorthin zurückzukehren oder in eine Pflegefamilie vermittelt zu werden. Entsprechend intensiv müsse die pädagogische Betreuung in dieser Zeit sein, in die die ganze Familie einbezogen werden, erläutert Schulte. Die Mitarbeiterzahl ist mit der Ausweitung der Platzzahl und der hohen Auslastung im vergangenen Jahr stark von 1.324 auf 1.571 gestiegen.
Fortgesetzt hat sich der Trend zu dezentralen Wohngruppen. Mittlerweile wohnen fast die Hälfte aller Kinder und Jugendlichen nicht mehr in den großen Heimen, die in der Vergangenheit häufig eher abgelegen auf dem Land gebaut wurden, sondern wohnortnah in angemieteten Wohnungen und Häusern. Welche die geeignetere Betreuungsform sei, muss im Einzelfall entschieden werden," sagt Schulte. Für beide Formen gebe es gute Gründe.
Quelle: Diözesan-Caritasverband Münster
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