Sozialforschung

OECD-Publikation: Regionen und Städte auf einen Blick

In Deutschland wächst die Wirtschaftsleistung in den wirtschaftlich schwachen Regionen stärker, als in den wirtschaftlich starken. Auch die Arbeitsproduktivität nähert sich an und die regionalen Bildungsunterschiede gehen zurück. Im internationalen Vergleich ist das Bild unter den OECD-Ländern allerdings uneinheitlich. Die Studie informiert über eine Fülle von Indikatoren, wie Wirtschaftskraft, Wirtschaftsdynamik und Lebensqualität und stellt länderbezogen detaillierte Auswertungen zur Verfügung.

09.10.2018

Regionale wirtschaftliche und soziale Unterschiede sind in den Fokus der öffentlichen Debatte gerückt. Doch wie haben sich die Unterschiede zwischen verschiedenen Regionen tatsächlich entwickelt? Wachsen Länder zusammen oder driften sie wirtschaftlich und sozial auseinander? Das Bild unter den OECD-Ländern ist hier uneinheitlich. Die Mehrheit der Länder - darunter auch Deutschland -  scheint eher zusammenzuwachsen. In einer großen Minderheit geht die Entwicklung jedoch in die entgegengesetzte Richtung. Dies geht aus der neuen OECD-Publikation  "Regions and Cities at a Glance“ hervor, die am 09. Oktober veröffentlicht wurde.

Bild unter OECD-Ländern ist uneinheitlich 

So ist zwischen 2011 und 2016 in Deutschland und 15 weiteren OECD-Ländern die Wirtschaftsleistung pro Kopf in den wirtschaftlich schwachen Regionen stärker gewachsen als in den wirtschaftlich starken Regionen (in Deutschland entsprechen Regionen den Bundesländern). In 13 untersuchten Ländern sind dagegen wirtschaftlich starke Regionen schneller gewachsen als schwache und die Unterschiede haben sich somit vergrößert (Indikator 1.5). 

Regionale Unterschiede gehen in Deutschland zurück 

Deutschland gehört auch zu den Ländern, in denen sich zwischen 2010 und 2016 die Arbeitsproduktivität zwischen den Regionen angenähert hat (Indikator 1.10). Auch die regionalen Bildungsunterschiede (bezogen auf Abitur oder abgeschlossene Berufsausbildung) sind zurückgegangen (Indikator 2.2). Das gleiche gilt für die Haushaltseinkommen (Indikator 2.7) und die im OECD-Vergleich eher geringen regionalen Unterschiede bei der Lebenserwartung (Indikator 2.12).

Weitere Informationen 

Die Studie enthält eine Fülle weiterer Indikatoren zu regionalen Unterschieden bei Wirtschaftskraft, Wirtschaftsdynamik und Lebensqualität sowie zum ersten Mal auch Daten zur Integration von Migranten auf regionaler Ebene. Allerdings sind diese Werte aufgrund des sehr unterschiedlichen Zuschnitts der Regionen (wie etwa in Deutschland zwischen Flächen- und Stadtstaaten) nur eingeschränkt vergleichbar. 

Die ausführliche Studie steht mit Ländernotizen zu Deutschland (PDF 1,1 MB), Österreich (PDF 1,1 MB) und der Schweiz (PDF 1,1 MB)  sowie weiteren Ländern auf der Webseite der OECD (in Englisch) zur Verfügung. 

Eine Zusammenfassung der Ergebnisse der Gesamtstudie steht auch in deutscher Sprache zur Verügung. 

Quelle: Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung vom 09.10.2018

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