Qualifizierung

Kultusstaatssekretär Wacker: Orientierungsplan stärkt Kindergärten als Bildungsort

Der Ausbildungsberuf Erzieherin/ Erzieher steht heute im Mittelpunkt der 2. „Regionalkonferenz Frühkindliche Bildung“ des Kultusministeriums Baden-Württemberg an der Helen-Keller-Schule in Weinheim.

21.10.2009

Dabei wurden Entwicklungen im Bereich frühkindliche Bildung und die Erzieherausbildung vorgestellt und diskutiert. „Diese Regionalkonferenz soll die Bedeutung der frühkindlichen Bildung insgesamt unterstreichen und das attraktive Berufsbild in der Öffentlichkeit transportieren“, erklärte Kultusstaatssekretär Georg Wacker MdL in seiner Rede.

„Erzieherin oder Erzieher ist eine anspruchsvolle und herausfordernde Berufstätigkeit. Kindergärten müssen heute zahlreiche gesellschaftliche Tendenzen auffangen, die für die Entwicklung der Kinder nicht gerade förderlich sind. Besonders gravierende Folgen hat die schwindende Lese- und Sprechkultur", sagte Wacker. Die neu geordnete Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern berücksichtige deshalb verstärkt die Aspekte der Sprachförderung. „Auch der Rückgang der Kinderzahl und die Zunahme alleinerziehender Mütter und Väter verändert das Anforderungsprofil an die Kindergärten. Immer mehr Kinder lernen soziales Verhalten in der Gruppe nicht mehr im Elternhaus unter Geschwistern, sondern im Kindergarten“, sagte der Kultusstaatsekretär. Auch bräuchten zunehmend mehr allein erziehende Eltern Unterstützung bei der Erziehungsarbeit. In den Kindergärten und weiteren Kindertageseinrichtungen wird diesen neuen Herausforderungen in der Bildung und Betreuung von Kindern Rechnung getragen durch die Weiterentwicklung des Orientierungsplans sowie der Erzieherausbildung.

Auszubildende im Erzieherberuf können durch Zusatzunterricht die Fachhochschulreife erwerben. Damit können sie sich künftig direkt in den Studiengängen „Frühkindliche Bildung und Erziehung“ an Fachhochschulen oder Pädagogischen Hochschulen für Leitungspositionen etwa in der Einrichtungsleitung oder Fachberatung weiterqualifizieren. Zum Wintersemester 2008/09 haben sich insgesamt 360 Studierende in einen entsprechenden Bachelorstudiengang in Baden-Württemberg eingeschrieben. „Diese Studiengänge werden zu einer weiteren Qualitätssteigerung der frühkindlichen Bildung und Erziehung führen“, sagte Wacker. Der Beruf der Erzieherin und des Erziehers bietet auch durch den wachsenden Bedarf unter anderem aufgrund der Qualitätssteige-rung Zukunftsperspektiven.

„Ein attraktives Angebot an frühkindlicher Bildung liegt im Interesse jeder Kommune, denn es ist ein entscheidendes Standortkriterium für junge Familien. Die Trägerschaft der Einrichtungen ist bei den Kommunen gut aufgehoben. Bei ihnen liegt die finanzielle Zuständigkeit. Das Land will jedoch auch einen Beitrag für die Qualitätsentwicklung leisten. Die aktuellen Forderungen der kommunalen Landesverbände von zusätzlichen 650 Millionen Euro sind jedoch überzogen“, erklärte der Kultusstaatssekretär.

Im weiteren Verlauf der Regionalkonferenz präsentierten Schülerinnen und Schüler der Fachschule für Sozialpädagogik an der Helen-Keller-Schule Weinheim naturwissenschaftliche Experimente, die Gegenstand der Ausbildung zur Erzieherinnen und Erzieher darstellen. In einem Themengarten wurde an Ständen über verschiedene Projekte der frühkindlichen Bildung informiert.

Quelle: Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg

 

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