Umwelt und Klima

Unesco: "Bildung für nachhaltige Entwicklung" stärker voranbringen

Bildung für eine nachhaltige Entwicklung ist noch nicht überall in der Bildungswirklichkeit angekommen. Das sagte Walter Hirche, Präsident der deutschen Unesco-Kommission am Mittwochvormittag im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung.

21.04.2010

Berlin: (hib/TEP/HIL) "Bei der Bildung für eine nachhaltige Entwicklung geht es nicht um ein zusätzliches Unterrichtsfach in den Schulen“, sagte Hirche, "es ist vielmehr ein neuer inhaltlicher Ansatz, der systematisch verankert werden muss.“ Wichtige Ziele dieses Bildungsansatzes seien unter anderem, innovatives Denken zu fördern und Schüler auf andere Weise zu motivieren. Dazu müssten die Lehrpläne weiterentwickelt und die Lehrerausbildung verändert werden. "Schülern, Eltern, aber auch Unternehmen muss deutlich gemacht werden, dass es sich nicht nur um einen nützlichen Ansatz handelt, sondern um einen notwendigen“, sagte Hirche. Frustration und Lernunwilligkeit der Schüler ließe sich so entgegenwirken. "Bildung für eine nachhaltige Entwicklung will die Ausbildungsfähigkeit junger Menschen in ihrer Gesamtheit erreichen“, erläuterte Hirche.

Praktische Beispiele für Bildung für nachhaltige Entwicklung nannte Gerhard de Haan, deutscher Vorsitzender der UN-Dekade ‚ÄùBildung für nachhaltige Entwicklung“, die 2005 begonnen und allein in Deutschland rund 1.000 Projekte ausgezeichnet hat, die sich mit dem Thema beschäftigen. In Baden-Württemberg gebe es etwa das Beispiel einer Förderschule, deren Schüler die Firma "Wolle“ gegründet haben. "Die Schüler sind Teilhaber der Firma. Sie stellen Artikel aus Wolle her, verkaufen sie und kooperieren mit lokalen Unternehmen“, erklärte de Haan das Prinzip. "Das bedeutet einen komplexen Wissenserwerb, wie er sonst kaum möglich sei“, sagte er.

Herausgeber: Deutscher Bundestag

ik

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