Umwelt und Klima

Kompass 2030: Entwicklungspolitik auf UN-Nachhaltigkeitsagenda ausrichten

Kleines Mädchen in El Alto. — Bild: obs/SOS-Kinderdörfer weltweit/Hermann-Gmeiner

Die Bildung einer neuen Regierung biete die Chance einer zeitgemäßen Entwicklungspolitik, die auf die Ziele der UN-Nachhalttigkeitsagenda ausgerichtet sei. Dies ist das Fazit des neuen „Kompass 2030“, der die deutsche Entwicklungspolitik analysiert. Das Wohl von Kindern müsse dabei zu einer Priorität werden. Mehr als drei Milliarden Menschen sind unter 25 Jahre alt, fast alle leben in armen Ländern.

10.11.2017

„Die globalen Rahmenbedingungen erfordern eine zeitgemäße Entwicklungspolitik, die auf die Agenda 2030 ausgerichtet ist“, erklärte Jörg Angerstein, Vorstandssprecher von terre des hommes. „Kohärente Politik bedeutet, dass Deutschland nicht länger von Fluchtursachenbekämpfung spricht und gleichzeitig Konfliktländer wie Saudi-Arabien, einen wichtigen Akteur im Krieg in Nahost, aufrüstet und dadurch Fluchtbewegen weiter anheizt.“

Kindeswohl als Priorität in der Entwicklungspolitik

Das Wohl von Kindern muss zu einer Priorität der Entwicklungspolitik werden. „Noch immer sterben jährlich 5,6 Millionen Kinder vor ihrem 5. Geburtstag“, so Jörg Angerstein. „Über drei Milliarden Menschen sind unter 25 Jahre alt, fast alle leben in armen Ländern. Deutschland muss deshalb die vereinbarten 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens für die ärmsten Länder bereitstellen und die hierin enthaltenen Kosten für die Versorgung der Flüchtlinge in Deutschland, die immerhin ein Viertel der Ausgaben für Entwicklungshilfe betragen, zusätzlich aufbringen.“

Kampf gegen Hunger und Armut

„Der Kampf gegen Hunger und Armut kann nur mit einer starken Zivilgesellschaft in den betroffenen Ländern und in Deutschland gelingen. Der Handlungsspielraum der Organisationen im Süden darf nicht noch stärker eingeschränkt werden. Deshalb fordern wir einen eigenen Haushaltstitel mit dem wir einen effektiven Beitrag zur Umsetzung der Agenda 2030 leisten können“, betont Dr. Till Wahnbaeck, Vorstandsvorsitzender der Welthungerhilfe.

Hintergrund zum „Kompass 2030“

Der „Kompass 2030“ ist die Weiterentwicklung des jährlichen Berichts zur „Wirklichkeit der Entwicklungspolitik“, den terre des hommes und Welthungerhilfe seit 1993 herausgeben. Er unterzieht weiterhin die deutsche Entwicklungspolitik einer kritischen Analyse, berücksichtigt dabei aber insbesondere die Anforderungen der 2015 beschlossenen UN-Nachhaltigkeitsagenda an die deutsche Politik.

Der vollständige <link https: www.tdh.de was-wir-tun arbeitsfelder kinderrechte materialien-und-links die-wirklichkeit-der-entwicklungspolitik external-link-new-window zur>Bericht zum „Kompass 2030“ steht auf der Webseite von terre des hommes zur Verfügung.

Quelle: terre des hommes und Welthungerhilfe vom 10. November 2017