Bildung der Schlüssel zur nachhaltigen Entwicklung: Runder Tisch der UN-Dekade in Hamburg

Im Hamburger Rathaus diskutierten über 120 BildungsexpertInnen aus Politik, Wissenschaft, Nichtregierungsorganisationen und der Wirtschaft den Fahrplan für die weitere Umsetzung der UN-Dekade in Deutschland. Im Fokus stand das Jahresthema der Dekade 2011: "Stadt".

Wie können sich unsere Städte nachhaltig entwickeln und was ist dabei der Beitrag der Bildung für nachhaltige Entwicklung? Was kann Bildung leisten, um die Integration von MigrantInnen und sozial benachteiligten Gruppen zu fördern? Wie können die Bürger/-innen in stadtplanerische Prozesse einbezogen werden? Diese Fragen sollen 2011 im Mittelpunkt der UN-Dekade stehen.

Christa Goetsch, Zweite Bürgermeisterin Hamburgs und Senatorin der Behörde für Schule und Berufsbildung, eröffnete den Runden Tisch. In ihrem Grußwort lobte sie die deutschen Aktivitäten zu dieser internationalen Bildungsoffensive: "Die UN-Dekade stärkt in hervorragender Weise unsere Bemühungen um mehr Nachhaltigkeit in allen Bereichen des Bildungssystems", so Christa Goetsch.

"Wir brauchen eine umfassende Bewusstseinsänderung, um eine nachhaltige Entwicklung zu erreichen. Dazu brauchen wir eine neue Art der Bildung", sagte Walter Hirche, Präsident der Deutschen UNESCO-Kommission. Es reiche nicht aus, Nachhaltigkeit und verwandte Themen im Unterricht zu thematisieren. Es gehe vielmehr darum, neben Wissen auch Kompetenzen zu vermitteln, etwa die Fähigkeit, Probleme nicht-nachhaltiger Entwicklung zu erkennen und zu lösen. Die Vermittlung von Kompetenzen im Sinne des reformpädagogischen Dreiklangs "Herz, Hirn und Hand" stehe im Mittelpunkt der Bildung für nachhaltige Entwicklung.

"Bildung für nachhaltige Entwicklung ist unabdingbar, wenn wir angesichts der aktuellen Herausforderungen zukunftsfähig bleiben wollen", so Dr. Thomas Greiner, Unterabteilungsleiter im Bundesministerium für Bildung und Forschung. Welche Chancen das Lernen nach den Prinzipien der Bildung für nachhaltige Entwicklung biete, demonstrierten die über 1.000 offiziellen Projekte der UN-Dekade. Diese Bildungsinitiativen wurden von der Deutschen UNESCO-Kommission in den letzten Jahren ausgezeichnet, weil sie vorbildlich nachhaltiges Denken und Handeln vermitteln und zum Nachmachen anspornen.

Zukunftsfähige Bildung muss Menschen das Rüstzeug mitgeben, globale Herausforderungen wie den Klimawandel zu bewältigen. Damit Bildung diesem Anspruch gerecht wird, haben die Vereinten Nationen für die Jahre 2005 bis 2014 die UN-Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung" ausgerufen. Die UNESCO koordiniert die Umsetzung der Dekade weltweit. Auf Grundlage eines einstimmigen Bundestagsbeschlusses übernimmt die Deutsche UNESCO-Kommission diese Aufgabe für die deutschen Aktivitäten; sie hat dafür ein Nationalkomitee berufen. Der Runde Tisch begleitet die Aktivitäten. Über seine Zusammensetzung bestimmt das Nationalkomitee.

Mehr Informationen unter: <link http: www.bne-portal.de _blank external-link-new-window>www.bne-portal.de

Quelle: BKJ - Kulturelle Bildung International Newsletter vom 23.11.2010

Herausgeber: Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e.V.

Redaktion: Anneli Starzinger