Kinderschutz

VdK-Präsidentin warnt vor Haushaltskonsolidierung zu Lasten der Schwachen

Der Sozialverband VdK Deutschland bezeichnete die jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamtes zur Armutsgefährdung in Deutschland als "alarmierend".

07.05.2010

"Wenn 15 Prozent der Bevölkerung, das sind 12,5 Millionen Menschen, von Armut bedroht sind, dann darf die Politik dies nicht länger ignorieren", erklärte VdK-Präsidentin Ulrike Mascher gestern in Berlin.

Auffallend sei, so Mascher, dass die Armutsquote "leider in allen Altersgruppen gleich hoch ist." Sowohl bei den unter 18-Jährigen als auch bei den 18- bis 65- Jährigen und bei den über 65-Jährigen sind 15 Prozent armutsgefährdet. Damit, so Mascher, sei die "vorherrschende Meinung, dass Altersarmut in Deutschland gegenwärtig noch ein zu vernachlässigendes Problem sei, wohl eindeutig widerlegt."

Mascher: "Zu denken sollte uns auch die Tatsache geben, dass in Frankreich, Österreich, Dänemark, Schweden, Finnland, Slowenien, Ungarn, Luxemburg, Island, in den Niederlanden, der Slowakei und der Tschechischen Republik die Bevölkerung weniger armutsgefährdet ist als in Deutschland."

Da sich die Zahlen auf das Jahr 2007 beziehen, seien die Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise noch gar nicht berücksichtigt, ergänzte die VdK-Präsidentin. "Arbeitslosigkeit, nicht bedarfsgerechte Hartz-IV-Sätze für Kinder, Ausweitung des Niedriglohnsektors, Renten-Nullrunden und Zusatzbeiträge in der Krankenversicherung - all dies wird die Armutstendenzen in Deutschland in den nächsten Jahren noch verstärken", prognostizierte Mascher. Deshalb müsse die Vermeidung und Bekämpfung von Armut in Deutschland ganz nach oben auf die politische Tagesordnung.

"Gegen Haushaltskonsolidierung zu Lasten der sozial Schwachen wird sich der VdK mit seinen 1,5 Millionen Mitgliedern vehement zur Wehr setzen", kündigte die VdK-Präsidentin an. (Michael Pausder)

Quelle: Sozialverband VdK Deutschland

ik

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