Kinderschutz

Die Kinderschutzzentren: Bericht vom Fachkongress „(Sexuelle) Gewalt gegen Kinder in gesellschaftlichen Einrichtungen“

Am 5. und 6. November diskutierten 100 Expert(inn)en aus der Jugendhilfe über das Thema der (sexuellen) Gewalt in gesellschaftlichen Einrichtungen wie Kindergärten, Schulen, Jugendverbänden und Heimeinrichtungen. Obwohl dieses Thema nicht neu ist, wurde deutlich, dass sich viele Einrichtungen erst damit beschäftigen, wenn sie mit Übergriffen in der eigenen Institution konfrontiert werden.

26.11.2009

Erschwert wird die Situation auch dadurch, dass es vielfach keine Konzepte zum Umgang mit „Kinderschutzfehlern“ gibt, insbesondere wenn befürchtet wird, dass das „Öffentlichwerden“ von Grenzüberschreitungen in der Einrichtung mit möglichen „Rufschädigungen“ verbunden ist.

Ein präventiver Ansatz besteht dagegen bereits bei der Einstellung von neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern: Neben dem Einfordern des gesetzlich vorgeschriebenen Führungszeugnisses sollten auch die Thematik übergriffigen Handelns und die Konsequenzen eines solchen Verhaltens offen angesprochen werden.

Ein weiteres, wichtiges Instrument um Missbrauch und Misshandlung in Institutionen zu verhindern, ist die Partizipation von Kindern und Jugendlichen in den Einrichtungen. Wenn Kinder und Jugendliche ernst genommen werden und sie die Möglichkeit haben, für eigene Interessen einzustehen und ihr Lebensumfeld mitzugestalten, fördert dies ein Klima der Wertschätzung, der Selbstwirksamkeit und der Verantwortungsübernahme.

Der Fachkongress hat deutlich gemacht, dass sich die Jugendhilfe stärker mit der Thematik des (sexuellen) Machtmissbrauchs in Institutionen beschäftigen muss. Eine Forderung, die auch in den schriftlichen Rückmeldungen der Teilnehmer(innen) bestätigt wird.

Quelle: PM Die Kinderschutzzentren vom 25.11.2009

 

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