Flucht und Migration

Thüringen: Aussetzen des Familiennachzuges ist ein Fehler

Der Thüringer Migrationsminister Dieter Lauinger (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) kritisiert die Entscheidung des Bundestages, den Familiennachzug für geflüchtete Menschen mit subsidiärem Schutzstatus weiterhin auszusetzen.

01.02.2018

„Dies ist ein Fehler und ein fatales Signal in Richtung der betroffenen Menschen“, sagt Lauinger. „Der Familiennachzug ist eine wichtige Voraussetzung für eine gelingende Integration. Wer ständig in Sorge um seine nächsten Angehörigen lebt, kann sich nicht mit ganzer Energie um Spracherwerb, Arbeitssuche und soziale Teilhabe kümmern.“
Lauinger plädiert dafür, den Familiennachzug zu subsidiär Schutzberechtigten auch mit Blick auf die verhältnismäßig geringe Anzahl der zu erwartenden Personen wieder zuzulassen. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) geht von zusätzlichen 50.000 bis 60.000 nachziehenden Angehörigen aus.

„Vor diesem Hintergrund sind die ständigen Bedenken gegen den Familiennachzug unverständlich“, so Lauinger. „Die Belastungen für die Betroffen sind hingegen – gerade wenn wir von einem christlichen Familienbild ausgehen und das Kindeswohl mit einbeziehen – umso schwerwiegender.“ Lauinger kündigt an, sich bei der Integrationsministerkonferenz für den Familiennachzug einzusetzen.

Quelle: Thüringer Ministerium für Migration, Justiz und Verbraucherschutz vom 01.02.2018

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