Flucht und Migration

Selbstorganisationen junger Migrant/-innen im Fokus der Fachtagung der djo

Rund 80 Besucherinnen und Besucher haben sich am 05. Oktober bei einer Fachtagung der djo - Deutsche Jugend in Europa Landesverband NRW - und des Projekts Ö des Landesjugendringes NRW über Chancen und Ressourcen von Selbstorganisationen junger Migrantinnen und Migranten im Jugendgästehaus Düsseldorf informiert.

19.10.2009

Eröffnet wurde die recht gut besuchte Veranstaltung von Markus Leßmann, Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration NRW sowie Alexander Annas vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Beide begrüßen die Initiative der djo NRW und des Landesjugendringes NRW zur Heranführung und aktiven Beteiligung von jungen Migrantinnen und Migranten sowie deren Selbstorganisationen an der verbandlichen Jugendarbeit.

Zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus unterschiedlichen Vereinen junger Migrant/-innen präsentierten ihr ehrenamtliches Engagement für junge Menschen aus Zuwandererfamilien in Workshops, an Informationsständen und als Fachreferenten in Podien. Unter musikalischer Begleitung der Band Swing it haben sich die Tagungsgäste im Foyer des Jugendgästehauses an den zahlreichen Informationsständen der Vereine und Verbände junger MigrantInnen über deren Jugendarbeit informiert und ihre Kontakte und Netzwerke erweitert.

Prof. Andreas Thimmel von der Fachhochschule Köln betonte die zivilgesellschaftliche Bedeutung der migrantischen Jugendvereine und Jugendverbände für die hiesige Gesellschaft. In der abschließenden Podiumsdiskussion mit Angela Tillmann, Vertreterin des Landtagsausschusses für Generationen, Familie und Integration, Thilo Scholle, Vorsitzender des Informations- und Dokumentationszentrums für Antirassismusarbeit (IDA e.V.), Alexander Annas, BamF, Hetav Tek, Bundesvorsitzende der djo und des kurdischen Jugendverbandes KOMCIWAN sowie Mehmet Ata von der DIDF-Jugend waren sich alle TeilnehmerInnen einig über die langjährige integrative Arbeit der vertretenen migrantischen Jugendorganisationen.

In den letzten zwei Jahrzehnten haben junge Menschen aus Zuwandererfamilien enorme ehrenamtliche Zeit und Kraft in eigenständige Jugendstrukturen investiert und stabile Jugendvereinsstrukturen geschaffen, die einen hohen Grad an Professionalität aufweisen. Von Politik fordern sie eine strukturelle Förderung und Erhöhung der Mittel im Kinder- und Jugendplan. „Die Jugendvereins- und -verbandsarbeit junger MigrantInnen ist langfristig auf diesem hohen Level kaum zu leisten“, so die Vertreterinnen und Vertreter aus Vereinen junger MigrantInnen. „Die Vereine und Verbände junger MigrantInnen, müssen JETZT gestärkt und gefördert werden, damit die in langjähriger und Kräfte zehrender Aufbauarbeit geleisteten Organisations- und Arbeitsstrukturen nicht zusammenbrechen“, so Prof. Andreas Thimmel, „sie leisten einen wichtigen zivilgesellschaftlichen und integrativen Beitrag in Nordrhein-Westfalen und sind eine Bereicherung für die verbandliche Jugendarbeit.“

Quelle: PM djo vom 16.10.2009

 

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