Flucht und Migration
Nach der Flucht: Wie Jugendliche auf eigenen Füßen stehen
An der Universität Hildesheim befassen sich Wissenschaftler mit der Frage, wie Bildungswege von Jugendlichen verlaufen, die Unterstützung durch die Jugendhilfe erfahren. Bei einem Vortrag stehen jetzt Entwicklungsmöglichkeiten junger Geflüchteter im Mittelpunkt und die Frage, wie Fachkräfte Übergänge gestaltet können.
30.10.2015
Das Institut für Sozial- und Organisationspädagogik der Universität Hildesheim lädt am 4. November 2015 zu einem öffentlichen Vortrag des "Bundesfachverbands Unbegleitete Minderjährige Flüchtlinge" ein. Berichtet wird über die Ergebnisse aus dem Projekt "Auf eigenen Füßen stehen". Dieses richtet den Blick auf die Entwicklungsmöglichkeiten junger Geflüchteter in und nach der Jugendhilfe. Der öffentliche Vortrag beginnt am Mittwoch, 4. November 2015, um 18:00 Uhr am Bühler-Campus der Uni Hildesheim (Lüneburger Straße, 31141 Hildesheim, Raum L 067).
Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge finden in der Jugendhilfe Unterstützung und Orientierung. Doch die Phase des Ankommens und der Integration dauert oft länger, als die Leistungen der Jugendhilfe gewährt werden. Bislang fehlt der Blick auf das Ende der Jugendhilfe und der damit verbundene Übergang in die Selbstständigkeit. Insbesondere der in der Regel ungeklärte Aufenthaltsstatus ist belastend und beeinträchtigt Hilfsangebote.
Der "Bundesfachverband Unbegleitete Minderjährige Flüchtlinge" hat in Zusammenarbeit mit fünf kooperierenden Jugendhilfeeinrichtungen erfasst, wie diese schwierige Phase des Übergangs von der Jugendhilfe in die Selbstständigkeit gestaltet wird und entwickelt hieraus Handlungsempfehlungen und Qualifizierungsangebote für Fachkräfte. Dabei spielt die Perspektive (ehemaliger) unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge eine wichtige Rolle. Zudem werden Vorschläge zur Verbesserung der strukturellen Rahmenbedingungen erarbeitet, um bestehende Spannungen zwischen Sozial-, Arbeits- und Ausländerrecht abzubauen, die die Übergänge in die Selbstständigkeit belasten.
"Dass die Thematik der Flucht nach Deutschland und die Situation der unbegleiteten Minderjährigen eine so zentrale Bedeutung in der Tagespolitik einnimmt, war zu dem Zeitpunkt, als wir die Kolleginnen vom Bundesverband eingeladen haben, nicht absehbar. Somit laden wir zu einem hochaktuellen und perspektivisch gesehen zu einem Grundsatzthema für die Kinder- und Jugendhilfe und andere pädagogische und sozialpolitische Handlungsfelder ein", sagt Severine Thomas. Die Sozialpädagogin befasst sich mit der Frage, wie Bildungswege von Jugendlichen verlaufen, die Unterstützung durch die Jugendhilfe erfahren. Oftmals fehlen passende Betreuungsangebote, so Severine Thomas. "Es fehlen Fachkräfte, die darauf vorbereitet werden, Jugendliche zu unterstützen, die eine schwere Vergangenheit und Flucht erlebt haben."
Ein Team vom Institut für Sozial- und Organisationspädagogik der Universität Hildesheim befasst sich mit Übergängen in der Heimerziehung und Pflegekinderhilfe. Derzeit wird unter anderem in einem Forschungsprojekt untersucht, wie die Jugendhilfe mit "transkulturellen Erfahrungen" umgeht. Es liegen deutschlandweit kaum belastbare Erkenntnisse zum Thema Vollzeitpflege und Migration vor. Das Hildesheimer Forscherteam hat in den vergangenen Monaten Basisdaten zu Unterbringungen ermittelt, die praktische Umsetzung beobachtet und Fachkräfte der Pflegekinderhilfe in Niedersachsen interviewt.
Weitere Informationen:
- Nach der Flucht: Wie Jugendliche auf eigenen Füßen stehen: <link https: www.uni-hildesheim.de neuigkeiten nach-der-flucht-wie-jugendliche-auf-eigenen-fuessen-stehen external-link-new-window der uni>www.uni-hildesheim.de/neuigkeiten/nach-der-flucht-wie-jugendliche-auf-eigenen-fuessen-stehen/
- Ein neues Zuhause geben: Aufwachsen in einer Pflegefamilie: <link https: www.uni-hildesheim.de archiv artikel ein-neues-zuhause-geben-aufwachsen-in-einer-pflegefamilie external-link-new-window neues zuhause geben: aufwachsen in einer>www.uni-hildesheim.de/archiv/artikel/ein-neues-zuhause-geben-aufwachsen-in-einer-pflegefamilie/
Quelle: Stiftung Universität Hildesheim vom 29.10.2015
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