Gesundheit
Stellungnahme der DGKJP zur Pressemitteilung der DAK
Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (DGKJP) hat zur DAK-Pressemitteilung vom 20.02.2014 "Immer mehr depressive Jugendliche im Krankenhaus" Stellung bezogen. Insgesamt fordert die DGKJP eine differenziertere Analyse der Versichertendaten.
17.03.2014
<link http: www.dak.de dak bundesweite_themen depressive_jugendliche-1379590.html external-link-new-window external link in new>Am 20. Februar 2014 berichtet die Pressestelle der DAK mit Bezug auf Daten des Statistischen Bundesamts über einen Anstieg stationärer Krankenhausaufenthalte von 10 – 20 Jährigen mit der Diagnose einer Depression. Wurden 2004 noch 4.176 Kinder und Jugendliche und junge Erwachsene bis 20 Jahre mit dieser Erstdiagnose stationär behandelt, waren es 2012 12.567 Fälle. Es handelt sich also um eine Verdreifachung. Die DAK erklärt diesen Anstieg durch eine erhöhte Sensibilität bei der Wahrnehmung von depressiven Störungen im Kindes- und Jugendalter. Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie fordert eine differenziertere Analyse der Versicherungsdaten:
"Es ist wichtig, depressive Symptome, gerade auch in der Pubertät, rechtzeitig zu erkennen und diese nicht als 'normale Bestandteile der pubertären Selbstfindung' zu bagatellisieren. Adäquate Behandlungsangebote finden betroffene Kinder und Jugendliche und ihre zu Recht besorgten Eltern bei Kinder- und Jugendpsychiatern und -psychotherapeuten und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten. Auch Erziehungsberatungsstellen und andere auf Kinder und Jugendliche spezialisierte Einrichtungen können bei der Einschätzung einer Depressionssymptomatik im Kindes- und Jugendalter zunächst weiterhelfen. Eltern sollten eine Abklärung und Beratung auf jeden Fall in Anspruch nehmen, denn die Aussage in der DAK Stellungnahme in Bezug auf körperliche Symptome der Depression ist falsch und irreführend: 'Stellen sich aber auch noch körperliche Symptome wie anhaltende Kopfschmerzen, Gewichtsverlust und Schlafstörungen ein, sollten Eltern professionelle Hilfe suchen'. Diese Empfehlung wird von den evidenzbasierten Leitlinien nicht gedeckt, auch die genannten Kernsymptome der Depression sind ein dringender Anlass, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die DAK-Daten zeigen, dass zunehmend häufiger die Schwere der depressiven Störung bei Jugendlichen erkannt wird und in Abhängigkeit von der Schwere der Erkrankung die fachlich gut begründete stationäre Behandlungsform gewählt wird."
Link zurvollständigen Stellungnahme der DGKJP: <link http: www.dgkjp.de aktuelles _blank external-link-new-window external link in new>Stellungnahme der DGKJP zur Pressemitteilung der DAK (PDF 214 KB)
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie e.V. vom 17.03.2014
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