Gesundheit
Kinderhilfswerke und Aktionsbündnis gegen Aids fordern: HIV-Medikamente und Tests für alle Betroffenen
Kinder sollen mindestens die gleichen Chancen auf einen Zugang zu Aidsmedikamenten und HIV-Tests bekommen wie Erwachsene. Das fordert die Kindernothilfe gemeinsam mit weiteren großen Kinderhilfswerken und mit dem Aktionsbündnis gegen Aids.
14.10.2014
Ein Aufsehen erregender Stop-Motion-Kurzfilm ruft Interessierte ab sofort im Internet dazu auf, sich zu informieren und sich mit einer Online-Unterschrift für die stärkere Bekämpfung von Aids und HIV einzusetzen. Denn derzeit fehlt drei von vier betroffenen Kindern und zwei von drei Erwachsenen der Zugang zu lebensrettenden Medikamenten.
Die Kinderhilfswerke und das Aktionsbündnis gegen Aids fordern, dass besonders Kinder kostengünstig mit Aids-Medikamenten versorgt werden müssen: "Kinder brauchen bezahlbare Medikamente mit kindgerechten Wirkstoffkombinationen und Dosierungen und eben auch spezielle Darreichungsformen, die für Kinder geeignet sind", sagt Frank Mischo vom Referat für Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit bei der Kindernothilfe.
Zum Hintergrund: Weltweit sind mehr als drei Millionen Kinder von HIV/Aids betroffen. Allein 2013 haben sich weitere 240.000 Mädchen und Jungen mit dem HI-Virus infiziert. Gerade Kinder mit ihrem sich erst entwickelnden Immunsystem trifft die Infektionskrankheit besonders hart: Obwohl die Mutter-Kind-Übertragung bei den Neuinfektionen deutlich gesenkt werden konnte, stirbt noch immer mehr als die Hälfte der Kinder mit einer HIV-Infektion in den beiden ersten Lebensjahren. Und nur jedes vierte Kind, das eine medikamentöse Aids-Therapie bräuchte, erhält sie auch. Daher setzen sich die Kinderhilfswerke mit dem Aktionsbündnis gegen Aids dafür ein, dass von der Pharmaindustrie kindgerechte Aids-Medikamente weiterentwickelt werden und dass diese Medikamente in einem Patentpool möglichst vielen ärmsten Ländern finanzierbar zur Verfügung gestellt werden. Darüber hinaus soll die Bundesregierung den Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria mit 400 Millionen Euro jährlich unterstützen.
Der von engagierten Jugendlichen und dem Graffiti-Künstler Aleks van Sputto hergestellte Stop-Motion-Film mit den Forderungen ist ab sofort im Internet zu sehen unter www.kindernothilfe.de/kinderundaids. Auch in den Sozialen Medien soll der Clip weite Verbreitung finden und dem wichtigen Anliegen der Kampagne Aufmerksamkeit verschaffen.
Quelle: Kindernothilfe vom 13.10.2014
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