Gesundheit
Daniel Bahr startet die Aktion zum Welt-AIDS-Tag "Positiv zusammen leben!"
Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr stellte heute in Köln die diesjährige Welt-AIDS-Tag-Aktion "Positiv zusammen leben!" vor und startete einen bundesweiten Solidaritätsaufruf. Im Mittelpunkt der Aktion stehen HIV-positive Menschen, die bis zum Welt-AIDS-Tag am 1. Dezember öffentlich für mehr Solidarität werben.
30.10.2013
"Ich habe HIV. Und die Solidarität meiner Angestellten." lautet die Überschrift auf einem von vier Plakatmotiven, das den HIV-positiven Unternehmer Holger (49) aus Berlin mit seiner Mitarbeiterin Leonie (56) zeigt. Das Motiv "Ich habe HIV. Und eine starke Stimme an meiner Seite." zeigt die HIV-positive Doreen (33) aus Braunschweig mit ihrem Idol, der Sängerin Sarah Connor. Die Aktion der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) wird in Partnerschaft mit der Deutschen AIDS-Hilfe (DAH) und der Deutschen AIDS-Stiftung (DAS) umgesetzt.
Unternehmen und Institutionen, wie beispielsweise das Deutsche Jugendherbergswerk, die Deutsche Sportjugend oder Vodafone unterstützen seit 2012 die europaweit einzigartige nationale Aktion mit dem Themenschwerpunkt "HIV in der Arbeitswelt". Gastgeber des Aktionsauftakts in diesem Jahr ist die Ford-Werke GmbH, die die Aktion seit 2012 unterstützt.
Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr erklärt dazu: "In unserem Land sind zwei Drittel aller rund 78.000 HIV-positiven Menschen berufstätig. Aber noch immer sind Ausgrenzung oder berufliche Benachteiligungen reale Gefahren, wenn sie sich dem Kollegenkreis oder den Vorgesetzten anvertrauen. Wir brauchen mehr Aufklärung und Unterstützung am Arbeitsplatz, um Menschen mit einer HIV-Infektion ein normales Leben zu ermöglichen. So hat unter anderem die Firma Ford das Problem erkannt und macht mit Aktionsmaterialien an allen Standorten HIV/AIDS zum Thema. Das zeigt vorbildlich, wie Arbeitgeber ein offenes Klima für HIV-Positive schaffen und Benachteiligungen im Arbeitsleben abbauen können."
Aufgrund guter Behandlungsmöglichkeiten haben Menschen mit HIV in Deutschland heute eine annähernd normale Lebenserwartung. Weil die Zahl der Todesfälle durch HIV/AIDS geringer ist als die der Neuinfektionen, wird die Zahl der derzeit in Deutschland lebenden etwa 78.000 HIV-positiven Menschen in den kommenden Jahren weiter steigen. Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, sagt: "Obwohl die meisten Menschen wissen, dass eine Virusübertragung bei sozialen Kontakten im Alltag oder im Berufsleben unmöglich ist, haben sie Berührungsängste. Unsere Repräsentativstudie ‚AIDS im öffentlichen Bewusstsein 2012’ zeigt, dass sich dank kontinuierlicher Aufklärung und Information eine stabile Haltung in der Bevölkerung gegen Ausgrenzung und Diskriminierung entwickelt hat. Trotzdem erleben HIV-positive Menschen immer noch Ablehnung und Isolation. Diesen Zustand möchten wir ändern. Ich danke ganz besonders den Botschafterinnen und Botschaftern für ihren Mut, sich auf Großplakaten abbilden zu lassen und so öffentlich für einen vorurteilsfreien Umgang mit HIV-positiven Menschen zu werben. Darüber hinaus gilt mein Dank unserer prominenten Botschafterin Sarah Connor, die unsere Aktion tatkräftig unterstützt."
Und Rainer Ludwig, Geschäftsführer für Personal- und Sozialwesen der Ford-Werke GmbH ergänzt: "Diversity bedeutet Vielfalt. Respekt vor der Unterschiedlichkeit aller ist ein wichtiger Teil unserer Unternehmenskultur. Das gilt natürlich auch für den Umgang mit dem noch immer oftmals tabuisierten Thema HIV/AIDS. Bereits letztes Jahr haben wir uns stark für das Thema und den Welt-AIDS-Tag engagiert und freuen uns, dass wir dieses Jahr Gastgeber sein dürfen. Als großer Arbeitgeber unterstützen wir diese Aktion selbstverständlich."
Dr. Ulrich Heide, Geschäftsführender Vorstand der Deutschen AIDS-Stiftung, erklärte. "Eine HIV-Infektion kann beim Verlust des Arbeitsplatzes schnell zu materieller Not führen. Immer häufiger muss die Deutsche AIDS-Stiftung dann finanzielle Hilfe leisten. Die Stiftung muss für Betroffene oft teilweise Selbstbehalte der Krankenkassen bei medizinischen Hilfen übernehmen. Wir geben häufig auch Zuschüsse für Einrichtungsgegenstände bei notwendigen Umzügen."
Manuel Izdebski, Vorstandsmitglied der Deutschen AIDS-Hilfe, betonte: "Wir brauchen weiterhin authentische Kampagnen wie "Positiv zusammen leben!", die über die Vielfalt des Lebens mit HIV heute aufklären und Menschen mit HIV Mut machen, im Job und privat selbstbewusst mit ihrer Infektion umzugehen. Aber wir brauchen nach wie vor auch Schutz - das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz muss künftig Menschen mit HIV und anderen chronischen Krankheiten vor Diskriminierung schützen."
Die Aktion "Positiv zusammen leben!" kommuniziert multimedial: Neben Plakaten, Anzeigen, Flyern und Postkarten gibt es Materialien für die Arbeit vor Ort, Fachartikel für die Unternehmenskommunikation oder für Web- und Printauftritte. Alle Aktionsmaterialien sowie die Mitmachmöglichkeit "Zeig Schleife...!" gibt es auf www.welt-aids-tag.de. Hier finden sich auch Videoclips und Porträts aller Botschafterinnen und Botschafter, die ab sofort bis zum Welt-AIDS-Tag am 1. Dezember bei bundesweiten Veranstaltungen zum Thema HIV/AIDS präsent sind und den Medien für Interviews zur Verfügung stehen. Die Aktion "Positiv zusammen leben!" wird vom Verband der Privaten Krankenversicherung e.V. und dem Fachverband Außenwerbung unterstützt.
Quelle: Gemeinsame Pressemitteilung des Bundesministeriums für Gesundheit, der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), der Deutschen AIDS-Stiftung und der Deutschen AIDS-Hilfe e.V. vom 30.10.2013
Termine zum Thema
-
29.05.2024
Seelische Gesundheit von Kindern - Webseminar in Russisch für Eltern
-
04.06.2024
Mehr Sicherheit in Elterngesprächen
-
11.06.2024
Präventionsarbeit mit Kinder gestalten (Online-Workshop)
-
24.06.2024
Jugend – Cannabis – Prävention: Jugendhilfe und Suchthilfe im Dialog
-
24.06.2024
Jugend – Cannabis – Prävention
Materialien zum Thema
-
Expertise / Gutachten
JAdigital-Expertise: "Digitalisation of social services for children, young people and families in Denmark""
-
Anleitung / Arbeitshilfe
Arbeitshilfe zur Erstellung von Schutzkonzepten in der OKJA - Prävention (sexualisierter) Gewalt
-
Zeitschrift / Periodikum
Peer-to-Peer im Jugendschutz - KJug 4-2023
-
Stellungnahme / Diskussionspapier
Impulspapier Präventionsketten wirken!
-
Zeitschrift / Periodikum
Prävention contra Jugendgewalt – KJug 3-2023
Projekte zum Thema
-
AGJF Sachsen e.V.
pro:dis – Distanzierungsberatung in Jugendarbeit und angrenzenden Arbeitsfeldern
-
FINDER e.V.
REBOUND – Lebens- und Risikokompetenz in der stationären Jugendhilfe
-
Kompetenzzentrum für Gesundheitsförderung in Kitas
Gute und gesunde Kita für alle! Kita-Qualität durch Gesundheitsförderung stärken
-
Ehil Kulturzentrum
Radikalismus – ich bin aufgeklärt!
-
Zukunftswerkstatt Rückenwind e. V.
Fugee Angels
Institutionen zum Thema
-
Sonstige
#180grad Präventionsprojekt
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
faX Fachberatungsstelle bei sexualisierter Gewalt in Kindheit und Jugend für Stadt und Landkreis Kassel
-
Sonstige
Landesfachstelle Prävention sexualisierte Gewalt NRW
-
Sonstige
donum vitae zur Förderung des Schutzes des menschlichen Lebens e.V.
-
Sonstige
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V.