Gesundheit

Bundesregierung bestätigt Gesundheitsrisiken für arme Kinder

Kinder aus einkommensschwachen Familien sind nach Erkenntnissen der Bundesregierung öfter gesundheitlich benachteiligt. So häuften sich hier Risikofaktoren wie Rauchen, Passivrauchen, Bewegungsmangel und Übergewicht.

06.05.2014

Heranwachsende aus solchen Familien ernährten sich weniger gesund, trieben weniger Sport und seien deutlich häufiger übergewichtig, schreibt die Regierung unter Bezug auf den Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS) des Robert-Koch-Instituts (RKI) in ihrer Antwort (<link http: dip.bundestag.de btd öffnet sich in neuem>18/1253) auf eine Kleine Anfrage (<link http: dip.bundestag.de btd öffnet sich in neuem>18/936) der Fraktion Die Linke.

Hingegen lasse sich für die meisten akuten Erkrankungen kein Zusammenhang zum sozialen Status belegen. Auch in der Verbreitung chronischer Krankheiten zeigten sich nur geringe Unterschiede.

Sprachentwicklungsstörungen und motorische Defizite würden jedoch bei Kindern mit niedrigem Sozialstatus deutlich häufiger festgestellt. Unterschiede ergäben sich nach Auswertung der RKI-Studie (Erhebung 2003 bis 2006) auch bezüglich psychischer und Verhaltensauffälligkeiten. So seien Jungen und Mädchen aus Familien mit niedrigem Einkommen, insbesondere in der Altersgruppe der Drei- bis Zehnjährigen, häufiger davon betroffen.

Aus der Studie gehe weiter hervor, dass neben dem Einkommen auch der Bildungsgrad der Eltern, die familiäre Lebensform, das Familienklima und ein Migrationshintergrund erheblichen Einfluss auf die Gesundheit der Kinder hätten. Für Jugendliche im Alter von elf bis 17 Jahren lasse sich zeigen, dass ein starker familiärer Zusammenhalt und eine aktive Freizeitgestaltung in der Familie mit einem besseren allgemeinen Gesundheitszustand, geringeren Beeinträchtigungen der psychischen Gesundheit und einem geringeren Anteil an Übergewicht verbunden seien.

Die Regierung betont, dass in Deutschland der Zugang zum Gesundheitssystem für alle Bürger, ohne Rücksicht auf ihren sozialen Status, gewährleistet sei. Die individuellen Gesundheitschancen und Krankheitsrisiken würden von vielen Faktoren bestimmt. Neben genetischen Faktoren spielten auch die Lebens- und Arbeitsbedingungen sowie das gesundheitsbewusste Verhalten eine bedeutsame Rolle.

Menschen mit sozial bedingt ungünstigeren Gesundheitschancen müssten gestärkt werden. Gesundheitsförderung und Prävention müsse bei Kindern und Jugendlichen ansetzen. Hierzu müssten neben den Familien insbesondere auch die Kindergärten und Schulen in den Blick genommen werden. Ferner stelle der Arbeitsplatz einen wichtigen Ort für gesundheitsförderliche Aktivitäten dar.

Quelle: heute im bundestag Nr. 227 vom 06.05.2014

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