Gesundheit

BundesDrogenKongress "Suchtbelastete Eltern und ihre Kinder – Was kann Suchthilfe für Familien tun?"

Der 39. fdr+sucht+kongress am 11. und 12. April 2016 in Potsdam nimmt die Lebenssituation von Menschen in den Blick, die als Eltern entweder selbst oder durch ihre Kinder von einer Suchterkrankung betroffen sind. Der Kongress soll darstellen, was Suchthilfe für Familien tun und wie sie mit anderen Arbeitsfeldern in den Dialog treten kann.

02.11.2015

Seit 1980 ist der Fachverband Drogen- und Suchthilfe e.V. Veranstalter des BundesDrogenKongresses. Mit Bezug auf regionale Versorgungs­systeme wird er jährlich in einem anderen Bundesland veranstaltet. Er nutzt konsequent die Erfahrungen und Kompetenzen der Praxis.

Der 39. fdr+sucht+kongress [BundesDrogenKongress] am 11. und 12. April 2016 in Potsdam nimmt die Lebenssituation von Menschen in den Blick, die als Eltern entweder selbst oder durch ihre Kinder von einer Suchterkrankung betroffen sind. Im Gesundheitszieleprozess wurden 2015 Ziele und Teilziele zu "Alkoholkonsum reduzieren" veröffentlicht. In den Maßnahmen zur Erreichung dieses Ziel heißt es "Suchtbelastete Familien und ihre Kinder sind unterstützt". Um das zu erreichen, sind alle Beteiligten gefordert.

Wie viel erreichen wir?

Die ambulanten Beratungs- und Behandlungsstellen der Suchthilfe betreuen jährlich rund 500.000 Menschen. 20 Prozent von ihnen leben mit Kindern im eigenen Haushalt, und viele weitere haben Kinder, mit denen sie nicht zusammen leben. Die Suchthilfe erreicht also jährlich mindestens 100.000 Mütter und Väter, vermutlich mehr.

Doch was erreicht sie für diese Eltern? Kinder suchtkranker Eltern – ihr Schicksal ist in der Fachöffentlichkeit sehr präsent. Doch ebenso wichtig müssen die suchtkranken Eltern selbst genommen werden.

Wunsch nach Hilfe, Angst vor Hilfe

Suchtkranke Eltern sind vielfach belastet: Sie haben Angst vor Stigmatisierung. Sie entwickeln Schuld- und Schamgefühle und sind in Sorge, dass sie ihre Kinder nicht ausreichend versorgen können. Sie nehmen die Probleme ihrer Kinder nur unzureichend wahr, oder sie nehmen sie wahr und können nicht richtig reagieren. So entsteht einerseits der Wunsch nach Hilfe – und andererseits Angst vor dieser Hilfe: Die Eltern befürchten, dass institutionelle Hilfe sie bevormundet oder ihnen gar das Sorgerecht für die Kinder nimmt. Die Komm-Struktur der ambulanten Suchthilfe macht es zusätzlich schwer, Eltern zu erreichen.

Wir müssen betroffene Eltern einbeziehen, ermutigen und in ihrer Elternrolle ernst nehmen. Das ist schwierig, auch für Fachleute. Denn wir müssen das Vertrauen der Eltern gewinnen, dürfen gleichzeitig aber das Wohl der Kinder nicht aus den Augen verlieren.

Wie setzen wir um, was hilft?

Wir wissen, was zu tun ist. Nun müssen wir das Erforderliche konsequent umsetzen – auch, damit die Kinder suchtkranker Eltern nicht selbst zu Abhängigen werden. Für die Arbeit mit den Eltern braucht es personelle, finanzielle und zeitliche Ressourcen. Es braucht gemeinsame Grundhaltungen der Fachkräfte, klare Entscheidungen und entsprechendes Handeln auf der Leitungs- und Trägerebene.

Der 39. fdr+sucht+kongress möchte zeigen, wie es geht: Durch die Präsentation guter Praxis, überzeugender Konzepte und wichtiger Partner - mit dem Ziel die Hilfen für suchtbelastete Familien zu verbessern.

Weitere Informationen

Fachverband Drogen- und Suchthilfe e.V.
Gierkezeile 39, 10585 Berlin
Telefon: 030/85400490
Fax: 030/85400491
E-Mail: mail@fdr-online.info
Internet: <link http: www.fdr-online.info external-link-new-window internetseite des>www.fdr-online.info

Quelle: Fachverband Drogen- und Suchthilfe e.V.

Redaktion: Jost Leune

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