Gender

Staatsministerin Clauß: „Häusliche Gewalt kennt kein Pardon!“

„Häusliche Gewalt bestimmt auch heute noch den Alltag vieler Frauen“, so Sachsens Gleichstellungsministerin Christine Clauß gestern in Dresden. Auch Männer sind betroffen. Die meisten Opfer benötigen schnellen, sicheren Schutz und individuelle Beratung, um ihre Situation zu überschauen und ihr weiteres Leben ohne Gewalt führen zu können.

25.11.2009

„Wir werden uns auch in Zukunft für den Schutz dieser Frauen, Männer und Kinder einsetzen. Gemeinsam mit den sächsischen Kommunen werden wir das Unterstützungssystem für die Betroffenen erhalten“, sagte Clauß anlässlich des heutigen Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen.

Das Sächsische Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz fördert Einrichtungen für Opfer und Täter häuslicher Gewalt in 2009 mit rund 1,5 Millionen Euro. Die 19 Frauen- und Kinderschutzeinrichtungen erhalten neben Zuschüssen für ihren Betrieb seit 2007 auch Mittel für Äffentlichkeitsarbeit und Weiterbildung. Allein im Jahr 2008 fanden 677 Frauen und 639 Kinder in diesen Einrichtungen Zuflucht und Unterstützung.

„Außerdem fördern wir sieben Interventions- und Koordinierungsstellen, die Opfer häuslicher Gewalt nach einem Polizeieinsatz aufsuchen, beraten und ihnen Wege aus der Gewaltsituation weisen. Sie sind neben der Beratung ebenso für die Kooperation mit Polizei, Justiz, Schutz- und anderen Beratungseinrichtungen sowie dem Gesundheitswesen verantwortlich. Unsere Täterberatungsprojekte in Markkleeberg, Dresden und Chemnitz sind ebenso ein wichtiger Bestandteil der staatlichen Intervention bei häuslicher Gewalt. Denn deren Arbeit ermöglicht, dass Täter ihr Verhalten reflektieren und ändern. So kann die Gewaltspirale zwischen Beziehungspartnern oft wirksam unterbrochen werden“, betonte Clauß.

Aber auch die Opfer, die nicht den Weg in eine Beratungseinrichtung finden, müssen wir erreichen“, betonte Ministerin Clauß. „Eine wirksame Möglichkeit ist es, das Gesundheitswesen zu sensibilisieren. Viele Betroffene wenden sich mit speziellen Beschwerden und Verletzungen an Ärztinnen und Ärzte, Hebammen, Physiotherapeuten und andere Fachkräfte. Daher hat das Sächsische Staatsministerium für Soziales 2008 das Modellprojekt „Hinsehen-Erkennen-Handeln“ initiiert. Hiermit verbessern wir die gesundheitliche Versorgung Gewaltbetroffener mittels angemessener Untersuchung, Behandlung und Pflege und schließen Kooperationen mit dem Beratungs- und Unterstützungssystem. Ein gutes Symbol für gute Sozialpolitik, denn wir verbessern damit die bereits vorhandenen Vernetzungsstrukturen“, so Clauß abschließend.

Quelle: Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz

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