Freiwilliges Engagement

BDKJ fordert attraktive Angebote statt Pflichtdienste

Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) spricht sich erneut gegen eine allgemeine Wehrpflicht und einen allgemeinen Pflichtdienst aus. Im Gespräch mit dem Wehrbeauftragten der Bundeswehr weist der Jugendverband auf die verfassungsmäßig garantierten Freiheitsrechte junger Menschen hin und hält die aktuelle politische Debatte für nicht nachvollziehbar.

08.08.2018

Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) hat sich erneut gegen die Einführung einer allgemeinen Wehrplicht und eines allgemeinen Pflichtdienstes ausgesprochen. Das bekräftigte der BDKJ-Bundesvorstand und die „aktion kaserne“ bei ihrem Treffen mit dem Wehrbeauftragten Dr. Hans-Peter Bartels am 07.08.2018 in Berlin. Der Wehrbeauftragte begrüßte die Anliegen des BDKJ und bewertete sie in ähnlicher Art und Weise. 

Eingriff in die Freiheitsrechte junger Menschen

„Die Allgemeine Wehrpflicht stellt einen Eingriff in verfassungsmäßig garantierte Freiheitsrechte junger Menschen dar, der nur durch eine überragende sicherheits-politische Notwendigkeit zu rechtfertigen ist“, so der BDKJ-Bundesvorsitzende Thomas Andonie. „Angesichts der aktuellen sicherheitspolitischen Herausforderungen bedarf es hochspezialisierter Streitkräfte. Daher ist für uns nicht nachvollziehbar, wie und warum dies nur mithilfe kurzdienender, junger Menschen bewerkstelligt werden kann.“

„Den Eingriff in die Freiheitsrechte junger Menschen und ihrer individuellen Lebensplanung sehen wir auch bei einem verpflichtenden Gesellschaftsdienst, wie er aktuell diskutiert wird. Daher halten wir an unserer berechtigten Forderung fest. Wir wollen, dass die bestehenden Freiwilligendienste ausgebaut werden. Katholische Träger von Freiwilligendiensten bieten jungen Menschen ein Angebot, sich aus freien Stücken für ein Jahr – und länger – für die Gesellschaft zu engagieren“, so Andonie weiter.

Freiwilligendienste stärken und besser fördern 

„Die Freiwilligendienste gilt es zu stärken und besser zu fördern. Sie dürfen nicht verzweckt werden, um personelle Engpässe in der Pflege zu überbrücken. Es ist sicherzustellen, dass die Tätigkeiten der Freiwilligen auch dem Profil eines Freiwilligendienstes entsprechen und weiterhin als Bildungsprogramme konzipiert sind. So wird die Arbeitsmarktneutralität gewährleistet und die Dienste werden nicht als arbeitsmarktpolitische Maßnahmen missbraucht“, sagte der BDKJ-Bundesvorsitzende.

Ähnliches sei auch für den freiwilligen Wehrdienst wünschenswert: Wenn es gelänge, ihn noch stärker als einen Beitrag junger Menschen zu gestalten, der sowohl für die Bundeswehr als auch für die jungen Menschen selbst sinnvoll ist, dann würden sich genügend Interessierte dafür finden.

Die „aktion kaserne“ ist eine Initiative der Jugendverbände im BDKJ für junge Soldatinnen und Sodaten. 

Quelle: Bund der Deutschen Katholischen Jugend vom 07.08.2018

Back to Top