Freiwilliges Engagement
ASB lehnt Vorzug des Bundesfreiwilligendienstes zulasten des Freiwilligen Sozialen Jahres ab
Der Arbeiter-Samariater-Bund verwehrt sich gegen eine Kritik des BMFSFJ.
28.07.2011
Wie dem Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) jüngst bekannt wurde, plant das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), die Förderung für das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) zu begrenzen. Hintergrund dafür sei die Annahme, dass Einsatzstellen, die auch zu Verbandsgliederungen des ASB gehören, den neuen Bundesfreiwilligendienst (BFD) nicht in ausreichendem Maße bewerben. Anonyme Stichproben bei den Einsatzstellen hätten ergeben, dass überwiegend FSJ-Plätze angeboten worden seien, was die Einführung des BFD behindere.
Diese pauschale Kritik an der Einführung des BFD weist der ASB für seine regionalen Gliederungen und Einsatzstellen entschieden zurück.
Das BMFSFJ beabsichtigt als Konsequenz nur noch FSJ-Plätze zu fördern, wenn diese im Verhältnis 3:2 zu BFD-Plätzen stehen, was eine Umwidmung bestehender FSJ- in BFD-Verträge zur Folge haben könnte. In einem Positionspapier vom 26.7.2011 nimmt der ASB ausführlich Stellung zu den genannten Plänen. "Wir warnen vor den weitreichenden Folgen dieser geplanten Maßnahmen und fordern das Bundesministerium auf, die beabsichtigten Änderungen nicht umzusetzen, sondern die Entwicklung beider Freiwilligendienste gleichberechtigt zu fördern", erklärt ASB-Bundesgeschäftsführer Christian Reuter.
Das noch geringe Interesse am BFD erklärt sich Reuter so: "Ein Freiwilligendienst benötigt mehr als einen Monat Zeit, um zu wachsen und ein Profil zu entwickeln. Für viele Interessenten ist der BFD noch immer völlig unbekannt, trotz der Werbekampagnen des BMFSFJ und zahlreicher Verbände. Die Verantwortung dafür auf die regionalen Einsatzstellen und Zentralstellen abzuwälzen, ist nicht angemessen." Vielmehr seien die bisherigen Vertragsabschlüsse, trotz aller Startschwierigkeiten und Unklarheiten, auf die sehr gute Beratungsleistung der Einsatzstellen und Träger zurückzuführen.
Doris Siebolds, Leiterin des Referats Freiwilligenarbeit beim ASB-Bundesverband, führt weiter aus, dass die Vorgaben des Ministeriums weitreichende Konsequenzen für den ASB haben könnten: "Die ASB-Landesverbände haben bereits ihre Planungen für das pädagogische Angebot der FSJ-Leistenden im Vorjahr abgeschlossen und ihren finanziellen wie personellen Aufwand daran angepasst. Eine Umwidmung bereits bestehender FSJ-Vereinbarungen würde daher zu massiven konzeptionellen Veränderungen führen", so Siebolds weiter.
Der ASB hat sich bereits frühzeitig auf die Einführung des BFD vorbereitet, u. a. mit der Durchführung einer Fachtagung im März 2011 unter Beteiligung des Bundesbeauftragten Dr. Jens Kreuter. Zudem wurde eine bundesweite Werbekampagne zur Gewinnung Freiwilliger entwickelt. Der ASB unterstützt ausdrücklich die Einführung des BFD und sieht diesen als Chance, um freiwilliges Engagement generationenübergreifend zu stärken. Dies darf aber nicht zulasten bereits seit Jahrzehnten erfolgreich bestehender Freiwilligenformate wie dem des FSJ gehen.
Das gesamte Positionspapier können Sie unter <link http: www.asb.de position-bfd-fsj.html _blank external-link-new-window>www.asb.de/position-bfd-fsj.html nachlesen.
Quelle: PM ASB vom 27.07.2011
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