Sozialforschung
Soziale Netzwerke im Kreißsaal stören den Aufbau der Mutter-Kind-Bindung
Die sozialen Netzwerke sind aus unserem Leben kaum noch wegzudenken, und viele Mütter gehen auch sofort nach der Geburt online, doch hier sollten laut einer noch anhaltenden Studie der Victoria University in Wellington, Neuseeland, die sozialen Medien eher verbannt werden. Anstatt Fotos auf Instagram zu posten oder Glückwünsche auf Facebook entgegenzunehmen, sollten Mütter die Zeit nutzen, eine direkte Bindung zu ihrem Baby aufzubauen. Das Onlinesein in den sozialen Netzwerke wirke sich insbesondere in den ersten Stunden nach der Geburt störend auf die Entwicklung der Mutter-Kind-Beziehung aus.
24.07.2018
Auch wenn der Drang das Glück zu teilen groß ist - aus den ersten Stunden nach der Geburt sollten soziale Medien vebannt werden. Eine Studie der Victoria University in Wellington, Neuseeland, untersucht, wie Internet und Handys, insbesondere die sozialen Netzwerke, den Aufbau der Bindung zwischen den jungen Müttern und ihren neugeborenen Babys beeinträchtigen. An der multidisziplinären Studie arbeiten Dr. Jayne Krisjanous von der School of Marketing and International Business, Dr. Robyn Maude von der Graduate School of Nursing, Midwifery and Health und die Promotionsstudentin Marlini Bakri.
Die noch immer andauernde Studie untersucht die Rolle von Facebook, Twitter und Instagram in der ‚goldenen Stunde' nach der Geburt. Man geht davon aus, dass die ersten sechzig Minuten im Leben eines Kindes wichtige physische und psychische Vorteile für Mutter und Kind mit sich bringen. Geburtshelferinnen in ganz Neuseeland sind darauf aufmerksam geworden, dass eine wachsende Anzahl von Müttern in eben dieser ersten Stunde online gehen.
Nutzung von Social Media kann den Verbindungsaufbau zur Mutter stören
Dr. Krisjanous sagt, dass Social Media Posts eine sofortige Welle der Reaktionen auslöst, die ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit und Zeit zur Beantwortung bedarf. Hierin liege der Ursprung der bemängelten Störung. Sie sagt darüber hinaus, dass Neugeborene enorme physiologische Veränderungen des Kreislaufs erfahren und ihre neurologischen Reflexe durch Licht, Ton, Berührungen, Kälte und Schwerkraft beeinflusst werden. Gleichzeitig wirken sich auf die Mutter während der Geburt neuro-hormononelle Veränderungen aus. Diese Prozesse führen zur Mutter-Kind-Bindung, und die Nutzung von Social Media kann den Aufbau der Verbindung stören.
Die Studie soll eine der ersten ihrer Art sein und wurde bereits in der Sunday Star-Times und in der TVNZ Breakfast show vorgestellt. Das Wissenschaftsteam wird seine Arbeit auf der New Zealand College of Midwives Biennial National Conference im nächsten Monat präsentieren.
Quelle: Verein Institut Ranke-Heinemann - Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund vom 20.07.2018
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