Jugendforschung

Leipziger Wissenschaftler untersuchen mediatisierte Welten Jugendlicher

Kommunikations- und Medienwissenschaftler der Universität Leipzig befassen sich ab November in einem zweijährigen Forschungsprojekt mit der Frage, wie Jugendliche in der komplexen Medienwelt mit Informationen umgehen. Konkret geht es in der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Untersuchung der Professur für Medienpädagogik (Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft)unter Federführung von Prof. Dr. Bernd Schorb darum, inwieweit sich 12- bis 19-Jährige die medialen Informationssysteme aneignen und in ihr Leben integrieren.

26.10.2010

Die Realisierung des Projekts mit dem genauen Titel "Rezeption und Produktion von Information durch Jugendliche in der konvergenten Medienwelt" erfolgt gemeinsam mit Prof. Dr. Helga Theunert und in Kooperation mit dem JFF - Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis in München. Das Projekt ist Teil des neuen Schwerpunktprogramms der DFG, das im Juni 2009 unter diesem Titel eingerichtet wurde: "Mediatisierte Welten: Kommunikation im medialen und gesellschaftlichen Wandel". Ausgangspunkt des Forschungsprogramms ist die Annahme, "dass Leben und Erfahrungen der Menschen zunehmend in und in Bezug zu mediatisierten Welten stattfinden", es also zu einer zunehmenden "Prägung von Kultur und Gesellschaft durch Medienkommunikation" kommt.

Im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms "Mediatisierte Welten" stellt die Leipziger Untersuchung "Rezeption und Produktion von Information durch Jugendliche in der konvergenten Medienwelt" die Frage in den Blickpunkt, wie Heranwachsende im Alter von zwölf bis 19 Jahren unter den Bedingungen von Mediatisierung und Medienkonvergenz verfügbare mediale Informationssysteme aneignen und jeweils in ihr Leben integrieren. Entsprechend werden alle relevanten Medien in ihrer Vernetzung berücksichtigt. Fokussiert wird insbesondere auf Mitmachangebote des Internets im Bereich Social Web. Damit soll - neben Prozessen der Informationsselektion und -rezeption - die eigene Veränderung medialer Information untersucht werden. Vor allem die Option eigentätiger Produktion und Distribution medialer Informationen steht hierbei im Forschungsinteresse.

Die Einflüsse dieser Mediatisierungs- und Konvergenzprozesse auf die Informationsaneignung Jugendlicher und auf die Bedeutung, die Rezeption und Produktion medialer Information in ihren Lebensvollzügen gewinnen, werden im Kontrast zu früheren einschlägigen Untersuchungsergebnissen geschärft: Die Einflüsse dieser Mediatisierungs- und Konvergenzprozesse auf die Informationsaneignung Jugendlicher und auf die Bedeutung, die Rezeption und Produktion medialer Information in ihren Lebensvollzügen gewinnen, werden im Kontrast zu früheren einschlägigen Untersuchungsergebnissen geschärft. Wurden bislang die Einflüsse der Einzelmedien Presse, Hörfunk und Fernsehen in ihrer Bedeutung für die Sozialisation Jugendlicher untersucht, so ist nun mit dem Internet eine ganzheitliche Sichtweise auf die konvergente Medienwelt geboten und möglich.

Quelle: Universität Leipzig

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