Digitalisierung und Medien

Landesmedienanstalt Saarland: Klischeeartige Rollenbilder in Social Media durchbrechen

Anläss­lich des Inter­na­tio­na­len Frau­en­tags am 8. März hat die Lan­des­me­di­en­an­stalt Saar­land (LMS) eine stär­ke­re Sen­si­bi­li­sie­rung für ein diskriminierungs- und vor­ur­teils­frei­es Mit­ein­an­der in Social-Media-Kanälen ange­mahnt. Gleichzeitig verweist die LMS auf seinen diesjährigen Arbeitsschwerpunkt „weib­li­che Rol­len­bil­der in Soci­al Media“ sowie verschiedene Fachveranstaltungen zum Thema.

09.03.2020

Anläss­lich des Inter­na­tio­na­len Frau­en­tags am 8. März hat der stell­ver­tre­ten­de Direk­tor der Lan­des­me­di­en­an­stalt Saar­land (LMS), Dr. Jörg Ukrow, eine stär­ke­re Sen­si­bi­li­sie­rung für ein diskriminierungs- und vor­ur­teils­frei­es Mit­ein­an­der in Social-Media-Kanälen ange­mahnt: „Online-Plattformen wie You­Tube und Insta­gram bie­ten erst ein­mal jedem und jeder neue Chan­cen, sich dar­zu­stel­len, die eige­ne Iden­ti­tät zu zei­gen und sich ein Pro­fil zu geben. Doch blickt man genau­er hin, so las­sen sich ste­reo­ty­pe Rol­len­bil­der v.a. in der Insze­nie­rung von weib­li­chen Influ­en­ce­rin­nen schnell erken­nen“, so Dr. Jörg Ukrow, stell­ver­tre­ten­der Direk­tor der Lan­des­me­di­en­an­stalt Saar­land (LMS) zum Internationalen Frauentag.

Rollenbilder auf YouTube und Instagram

Der Inter­na­tio­na­le Frau­en­tag erin­nert jähr­lich an den welt­wei­ten Kampf um die Gleich­stel­lung der Frau. Dr. Jörg Ukrow: „Die­ser Kampf hat auch eine digi­ta­le media­le Kom­po­nen­te. Die Geschlech­ter­dar­stel­lun­gen in den erfolg­reichs­ten YouTube- und Instagram-Profilen basie­ren auf ver­al­tet anmu­ten­den Rol­len­bil­dern: Wäh­rend Frau­en sich über­wie­gend im pri­va­ten Raum zei­gen, Schmink­tipps geben und ihre Hob­bies prä­sen­tie­ren (Bas­teln, Nähen, Kochen), bedie­nen Män­ner deut­lich mehr The­men: von Unter­hal­tung über Musik bis zu Games, Come­dy und Poli­tik. Ein Blick in die Bran­che zeigt, dass die­se ste­reo­ty­pen Dar­stel­lun­gen nicht allein per­sön­li­chen Inter­es­sen geschul­det sind. Befrag­te You­Tuberinnen ver­wei­sen auf Hür­den, die es erschwe­ren aus dem The­men­um­feld Beau­ty aus­zu­bre­chen und sich neue Gen­res wie Come­dy oder Poli­tik zu erschlie­ßen. Sie berich­ten von engen Zuschauer­er­war­tun­gen und damit ver­bun­den kri­ti­schen, mit­un­ter bös­ar­ti­gen Kom­men­ta­ren, sobald sie den nor­mier­ten Erwar­tun­gen wider­spre­chen. Im Zuge der zuneh­men­den Bedeu­tung von Soci­al Media für die Mei­nungs­bil­dung stellt eine Ver­fes­ti­gung über­hol­ter Rol­len­bil­der der Frau in der Gesell­schaft ein digi­ta­les Dis­kri­mi­nie­rungs­pro­blem dar. Die Gren­ze für eine Dis­kri­mi­nie­rung durch ste­reo­ty­pe Dar­stel­lun­gen erst dann zu zie­hen, wenn der Ein­druck ver­mit­telt wird, Frau­en sei­en weni­ger wert oder zu bestimm­ten Tätig­kei­ten nicht in der Lage, greift zu kurz.“

Schwerpunkt und Veranstaltungen zum Thema

Die LMS wird des­halb in die­sem Jahr einen Schwer­punkt ihrer Arbeit auch dem „weib­li­che Rol­len­bil­der in Soci­al Media“ wid­men. Dazu dient zunächst eine Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung „Weib­li­che Selbst­in­sze­nie­rung in den digi­ta­len Medi­en“ am 25. März 2020. Hier wird zunächst ein wis­sen­schaft­lich fun­dier­ter Ein­blick in die Welt des weib­li­chen Influencer-Marketings gege­ben. Dabei soll über weib­li­che Rol­len­kli­schees dis­ku­tiert und sol­len päd­ago­gi­sche Fach­kräf­te sowie die inter­es­sier­te Öffent­lich­keit sen­si­bi­li­siert wer­den.

„Die LMS will im Zuge ihrer gesell­schaft­li­chen Ver­ant­wor­tung ein Bewusst­sein in der Öffent­lich­keit für mit kli­schee­ar­ti­gen Rol­len­bil­dern in Soci­al Media ver­bun­de­ne gesell­schaft­li­che Pro­blem­la­gen schaf­fen und Impul­se für eine Durch­bre­chung pro­ble­ma­ti­scher Wir­kun­gen sol­cher Ste­reo­ty­pe im Inter­es­se einer qua­li­ta­ti­ven Viel­falts­för­de­rung geben“, unter­strich Dr. Jörg Ukrow das Vor­ha­ben. In der zwei­ten Jah­res­hälf­te plant die LMS hier­zu eine grö­ße­re Fach­ta­gung zu die­sem The­ma unter Ein­be­zie­hung von medi­en­ethi­scher und juris­ti­scher Exper­ti­se.

Quelle: Landesmedienanstalt Saarland vom 06.03.2020

Back to Top