Kinder- und Jugendarbeit

Barcamp in Essen steckt Breite des Diskurses um Jugendmedienschutz ab

Als Teil dieses Diskussionsprozesses verstand sich das "jmstvcamp" - ein Barcamp zum Jugendmedienschutz-Staatsvertrag und zum Jugendmedienschutz im Zeitalter digitaler Medien -, das am 30. April mit etwa 140 Beteiligten im Unperfekthaus in Essen stattfand.

03.05.2011

Der novellierte Jugendmedienschutz-Staatsvertrag sollte dafür sorgen, dass alle deutschen Website-Betreiber ihre Inhalte nach Altersgruppen klassifizieren. Die Neuregelung war wegen der überraschenden Ablehnung der nordrhein-westfälischen Parlamentarier im vergangenen Dezember gescheitert. Der Jugendmedienschutz-Staatsvertrag muss von allen 16 Bundesländern ratifiziert werden. 
Nun muss nicht nur eine tragfähige Neufassung des Vertragswerks diskutiert werden, auch eine grundsätzliche Auseinandersetzung über Jugendmedienschutz und seine Zusammenhänge mit Bildung, Pädagogik und Werten tut Not um einen gesellschaftlichen Konsens, als dessen Ausdruck ein Vertrag gelten kann, zu erreichen. 

Als Teil dieses Diskussionsprozesses verstand sich das "jmstvcamp" - ein Barcamp zum Jugendmedienschutz-Staatsvertrag und zum Jugendmedienschutz im Zeitalter digitaler Medien -, das am 30. April mit etwa 140 Beteiligten im Unperfekthaus in Essen stattfand. Unterstützt wurde die Veranstaltung von Parteigliederungen der Grünen, der SPD, der Piratenpartei und der Linken, sowie dem Projekt "Jugend online". Im Sinne des Prinzips Barcamp treten Veranstalter hinter den Teilnehmenden zurück, deren Spektrum weit breiter war, als der Kreis der Sponsoren vermuten lässt. So beteiligten sich Vertreter von Bildungseinrichtungen, Verbraucherschutz, Jugendverbänden, pädagogischen Institutionen, Selbstkontrollorganisationen, Landes- und und Bundespolitik und Wirtschaftsverbänden. Für die nordrhein-westfälische Landesregierung beteiligte sich unter anderem Staatssekretär Marc Jan Eumann und der innenpolitischer Sprecher der Grünen Matthi Bolte. 

Erwartungsgemäß konnte das Barcamp keine Lösung für einen zeitgemäßen Jugendmedienschutz in Zeiten digitaler Medien präsentieren. Es konnte aber die Vielfalt der Haltungen aufzeigen und unterscheidet sich damit von der Diskussion im Vorfeld der gescheiterten Novellierung des Staatsvertrages, bei der mehrheitlich Verfechter strikter gesetzlicher Regelungen öffentlich in Erscheinung getreten waren. 

Blog-Beiträge und Dokumentationen der Diskussionsrunden lassen sich auf der Webseite des Barcamps nachlesen: http://www.jmstvcamp.de/doku/ 

Eine gute Übersicht über die Veranstaltung bietet ein Blog des ZDF: http://blog.zdf.de/hyperland/2011/05/jmstv-barcamp-jugendmedienschutz-selbst-gemacht/

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