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Angst in SOS-Kinderdörfern im Gazastreifen und in Israel

Durch den gegenseitigen Beschuss in Nahost herrschen in den SOS-Kinderdörfern auf beiden Seiten Angst und Ausgangssperre. Das israelische SOS-Kinderdorf Neradim in Arad liegt in Reichweite der palästinensischen Raketen.

18.07.2014

Obwohl Sommerferien sind, müssen die SOS-Kinder im Dorf bleiben. Ausflüge, auch zu Verwandten, wurden aus Sicherheitsgründen abgesagt. Die Mitarbeiter von Neradim sind trotz Ferienzeit alle im Einsatz. "Die Kinder haben Angst, sind verstört", teilten israelische Mitarbeiter der Hilfsorganisation am Donnerstag mit.

Auch im SOS-Kinderdorf Rafah im Gazastreifen herrscht Angst. Immer wieder werden Häuser in Rafah unter Beschuss genommen. "Die Erschütterungen sind auch im Kinderdorf heftig zu spüren", sagte Samy Ajjour, Leiter des SOS-Kinderdorfs in Rafah. Die Kinder, auch die außerhalb des Kinderdorfes, seien alle traumatisiert. SOS will nun in einem ersten Nothilfepaket für die Kinder innerhalb und außerhalb des Dorfes psychologische Hilfe anbieten. "Das ist nicht einfach, denn auch die Psychologen verlassen ihre Häuser nach Möglichkeit nicht", sagte Ajjour. Außerdem sollen Familien unterstützt werden, die besonders unter der Situation leiden.

Wilfried Vyslozil, Vorstand der SOS-Kinderdörfer weltweit mit Sitz in München, erneuerte die Forderung an beide Seiten in Nahost, die SOS-Kinderdörfer weiträumig als Kinderschutzzone anzuerkennen. "Außerdem", so Vyslozil, "müssen überall im Gazastreifen Kinderschutzzonen errichtet werden, wo Kinder Schutz und Ruhe sowie psychologische Betreuung finden können."

Quelle: <link http: www.sos-kinderdoerfer.de _blank external-link-new-window external link in new>SOS-Kinderdörfer weltweit/Hermann-Gmeiner-Fonds vom 17.07.2014

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