Förderung der Erziehung in der Familie
Bundesvereinigung Stottern & Selbsthilfe vernetzt Eltern
Das erste Netzwerk für Eltern mit stotterndem Kind ist jetzt online. Unter www.eltern.bvss.de können betroffene Familien miteinander in Kontakt kommen, sich vertrauensvoll austauschen und einander den Rücken stärken.
03.07.2013
Die größeren und kleineren Probleme, die das Stottern eines Kindes mit sich bringt, können Mütter und Väter deren Kind ebenfalls stottert einfach am besten verstehen und die Erfahrungen der einen sind wahre Schätze für die anderen. Der Austausch unter Betroffenen ist klassische Selbsthilfe, doch bisher gibt es keine Gruppen für Mütter und Väter stotternder Kinder. Mit dem "Eltern-Netzwerk Stottern" bringt die Bundesvereinigung Stottern & Selbsthilfe e.V. (BVSS) Familien zusammen und schließt diese Lücke.
Als moderne Form der gesundheitlichen Selbsthilfe nutzt das Netzwerk das Internet und funktioniert auch auf Smartphones und Tablets. Es bietet Eltern flexible Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch, ganz unabhängig vom Wohnort und von festen Zeiten. Im Netzwerk registrierte Eltern können ein Kontaktgesuch eingeben, um zum Beispiel gezielt Mütter und Väter mit gleichaltrigen Kindern anzusprechen oder um persönliche Treffen in ihrer Region zu vereinbaren. Und für alle, die sich lieber nur online, in größerer Runde austauschen, beinhaltet die Plattform ein eigenes Forum. Themen, die Eltern mit stotterndem Kind besonders beschäftigten, stehen hier im Mittelpunkt: Von Kindergarten und Schule über Therapie bis zu den eigenen Emotionen und inneren Konflikten in Bezug auf Stottern.
Bei 5 bis 8,5 Prozent aller Kinder tritt Stottern auf, meist plötzlich und typischerweise zwischen dem 2. und 4. Lebensjahr. Etwa 75 Prozent der betroffenen Kinder überwinden ihr Stottern wieder. Doch bei rund einem Viertel kommt es zu einer Chronifizierung und es lässt sich nicht vorhersagen, ob und bei welchem Kind dies eintritt. Die Frage nach der Ursache des Stotterns ist bis heute nicht abschließend geklärt. Aktuelle Untersuchungen deuten darauf hin, dass es sich um eine Störung der neuronalen Verarbeitung des Sprechens handelt und eine Veranlagung zum Stottern vererbt wird. Fest steht, dass die Sprechbehinderung nicht aufgrund psychischer Ursachen oder eines bestimmten Erziehungsverhaltens entsteht. Es gibt jedoch Umwelt- und Belastungsfaktoren, die es aufrechterhalten können. Eltern können lernen, ihr Kind bei der Bewältigung des Stotterns zu unterstützen.
Umfassende Informationen und eine individuelle, neutrale Beratung bietet die Bundesvereinigung Stottern & Selbsthilfe: <link http: www.bvss.de _blank external-link-new-window external link in new>www.bvss.de, Telefon 0221 - 139 1106.
Quelle: Bundesvereinigung Stottern & Selbsthilfe e.V. vom 02.07.2013
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