Schleswig-Holstein

Startschuss für digitales Beratungsangebot für Kinder von inhaftierten Eltern

Die Inhaftierung eines Elternteils kann das Leben betroffener Kinder und Jugendlicher stark durcheinanderbringen. Um Kindern und Jugendlichen aus Schleswig-Holstein die Möglichkeit zu bieten, sich niedrigschwellig und ohne Ängste beraten zu lassen, wurde von der Stadtmission mithilfe der Förderung des Justizministeriums ein digitales, anonym nutzbares Beratungsangebot geschaffen.

08.11.2023

Die Inhaftierung eines Elternteils oder eines anderen Familienmitglieds kann das Leben betroffener Kinder und Jugendlicher vollständig durcheinanderbringen. Sie haben das Gefühl, von einer Welle an Veränderungen, Ängsten und Fragen überrollt zu werden und sind oft sehr verunsichert. Hier will die Kieler Stadtmission mit dem gemeinsam mit dem Justizministerium entwickelten Projekt „Wellenbrechen“ unterstützen. Um Kindern und Jugendlichen aus Schleswig-Holstein die Möglichkeit zu bieten, sich niedrigschwellig und ohne Ängste beraten zu lassen, wurde von der Stadtmission mithilfe der Förderung des Justizministeriums ein digitales, anonym nutzbares Beratungsangebot geschaffen. Justizministerin Kerstin von der Decken erklärte dazu:

„Kinder Inhaftierter sind nicht schuld an den Straftaten ihrer Eltern. Sie leiden jedoch unter den Konsequenzen dieser Taten und benötigen alle erdenkliche Unterstützung, um trotz ihrer Lebenslage ein gutes Leben haben zu können. Ich bin überzeugt, dass der neue, digitale „Wellenbrechen“-Ansatz sehr hilfreich für die Kommunikation sein kann. Hilfsansätze müssen sich verstärkt auch in digitalen Lebenswelten ihrer Zielgruppen engagieren. Und je jünger die Menschen sind, um die es bei den Angeboten geht, desto dringlicher und lebensweltorientierter ist diese Herangehensweise.“

Wellenbrecher-Projekt

Der Stadtmission ist es dabei besonders wichtig, für junge Menschen einfach und unmittelbar erreichbar zu sein. „Leider wird das Thema Inhaftierung eines Angehörigen noch viel zu oft tabuisiert“, berichtet Laura Rahlf, Mitarbeitende des Wellenbrechen-Projekts, „Das macht es zu einer großen Herausforderung, die betroffenen Kinder und Jugendlichen in ihrer Lebenswelt zu erreichen. Mit der Möglichkeit der anonymen Kommunikation über „Wellenbrechen“ möchten wir das ändern!“

Seit dem 23. Oktober 2023 finden sich auf der Website, die für das Projekt eingerichtet wurde, kindgerecht formulierte Informationen rund um das Thema Inhaftierung. Die Website wird ständig erweitert werden. Sie möchte informieren, aber vor allem auch Hemmungen, über das Thema zu sprechen oder sich Hilfe zu holen, abbauen und die Kinder dazu animieren, über die anonyme Chat- oder E-Mailfunktion mit dem Wellenbrechen-Team in Kontakt zu treten.

Montags bis donnerstags von 15 bis 17 Uhr sind die zuständigen Sozialpädagoginnen über den Chat direkt erreichbar. „Auch über die neue Plattform hinaus unterstützen wir Familien inhaftierter Menschen kostenlos und umfassend – auch Freizeiten für Kinder und Jugendliche werden von uns angeboten“, berichtet Laura Rahlf, „Das übergeordnete Ziel unseres Projekts ist es, in unruhigen Zeiten Halt zu geben und die Wogen wieder zu glätten – durch Beratung, Begleitung und Unterstützung.“

Quelle: Ministerium für Justiz und Gesundheit Schleswig-Holstein vom 30.10.2023

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