Lebensraum Schule

Psychologische Expertise, Kompetenz und Bildung müssen stärker gefördert werden

Schule hat neben ihrem Bildungsauftrag auch den gesellschaftlichen Auftrag, Kinder und Jugendliche zu mündigen und verantwortungsvollen Persönlichkeiten zu entwickeln. Zentrale Aspekte sind neben der individuellen Förderung auch die Entwicklung hin zur Lebensfähigkeit und Eigenverantwortlichkeit.

27.09.2023

„Schulen benötigen zur Bewältigung dieses Auftrags auch psychologisches Wissen und Konzepte, und sie brauchen im Schulalltag unmittelbare psychologische Unterstützung“, sagt Caterina Gawrilow, Leiterin des Arbeitsbereichs Schulpsychologie an der Universität Tübingen und Mitglied der Kommission „Mehr Psychologie in die Schulen“ der Föderation Deutscher Psychologenvereinigungen.


Die Psychologie bringt sich bereits vielfältig im Schul- und Bildungssystem ein. Aus Sicht der Kommission müssen allerdings drei miteinander eng verzahnte Tätigkeitsbereiche dringend verstärkt werden, um Schulen wirkungsvoll zu unterstützen:

  1. Schulpsychologische Beratung und Unterstützung für Schülerinnen und Schüler, Erziehungsberechtigte, Lehrkräfte und Schulleitungen: Hierfür ist dringend der deutliche Ausbau von Stellen für Schulpsychologinnen und Schulpsychologen notwendig, damit die Aufgaben zur Prävention und Intervention im Schulkontext vollumfänglich und zum Wohle aller gestaltet werden können.
  2. Psychologie als Lehrgebiet in allen Lehramtsstudiengängen sowie der Fort- und Weiterbildung für Lehrkräfte. In allen Lehramtsstudiengängen müssen psychologische Kompetenzen in ausreichendem Umfang und ausreichender Qualität vermittelt werden.
  3. Bundesweite Einführung von Psychologieunterricht an weiterführenden, allgemeinbildenden Schulen, zumindest als Wahlfach: Die Kenntnis grundlegender psychologischer Zusammenhänge ist eine zentrale Voraussetzung für die Entwicklung von reflektierter Selbstbestimmung.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Psychologie (DGPs) am 20.09.2023

Redaktion: David Bienias

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