Gesundheit
Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung
Zum Tag der gewaltfreien Erziehung am 30. April, machten Niedersachsens Kinder- und Jugendminister Dr. Andreas Philippi und der Deutsche Kinderschutzbund Landesverband Niedersachsen, auf die psychische Gewalt als häufigste und gleichzeitig oft nicht erkannte Form der Misshandlung von Kindern und Jugendlichen aufmerksam.
04.05.2023
Die Grenzen von Gewalt sind oft fließend: Drohungen und Beleidigungen, die auf den Selbstwert des Kindes zielen und das Kind herabsetzen. Negative Erfahrungen können sich mit der Zeit summieren und die Wahrscheinlichkeit für eine psychische Erkrankung steigern. Bei jüngeren Kindern führen emotionale Misshandlungen vor allem zu einer Störung des Sozialverhaltens bzw. zu Verhaltensauffälligkeiten, bei älteren Kindern können daraus sogar Depressionen und Angststörungen resultieren, die Kinder und Jugendliche häufig ihr ganzes Leben begleiten. Eine aktuelle vom Bundesministerium für Bildung und Forschung bei der Uni Leipzig in Auftrag gegebene Studie zeigt, wie hoch der Anteil Betroffener ist. Fast 800 Kinder und Jugendliche wurden im Rahmen der Studie interviewt, zum Teil kam der Kontakt durch die Vermittlung von Jugendämtern zustande. Mehr als 300 Kinder und Jugendliche berichteten im Rahmen der Studie von erlebten Misshandlungen, davon fast 250 von emotionaler Gewalt.
Daniela Rump, Landesvorsitzende des Kinderschutzbundes Niedersachsen, sagt dazu:
„Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Dazu gehört nicht nur ein Aufwachsen ohne körperliche und sexualisierte Gewalt, sondern auch ein Aufwachsen in Geborgenheit. Eltern und Beziehungspersonen sind als Quelle von Sicherheit und Trost für Kinder und Jugendliche besonders wichtig. Deshalb bietet der Kinderschutzbund Hilfe, Beratung und Unterstützung an, wie z. B. in unseren Kursen „Starke Eltern – starke Kinder®“, in den Beratungsstellen und Kinderschutz-Zentren sowie am Kinder- und Jugendtelefon mit seinem Angebot „Jugendliche beraten Jugendliche.““
Social Media Kampagne #einetrachtliebe
Die Social Media Kampagne des Niedersächsischen Sozialministeriums widmet sich der gewaltfreien Erziehung und will gezielt Erziehungsberechtigte für diese Thematik sensibilisieren und Beratungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche aufzeigen.
„Wir wollen Mütter und Väter motivieren, sich mit Erziehungsfragen auseinanderzusetzen, ihren Erziehungsstil zu reflektieren und bei Bedarf Beratungsstellen zu kontaktieren. #einetrachtliebe soll neugierig machen und wie ein Alltagsrezept wirken. Die Social Media Kampagne bietet hier Tipps, Anregungen, Infos und Beratungsmöglichkeiten“,
so Minister Philippi und empfiehlt einen Blick auf den Instagram-Account der Kampagne sowie die entsprechende Website.
Weitere Informationen
Weitere Informationen zu der oben genannten Studie der Universität Leipzig „Von emotionaler Misshandlung zu psychischen Störungen im Kindes- und Jugendalter“ sind auf der Website der Universität Leipzig einsehbar.
Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung vom 28.04.2023
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