Gewalt im Sport

Prävention, Intervention, Aufarbeitung – Fahrplan zur Entwicklung des Zentrums für Safe Sport steht

Nach acht Monaten des intensiven fachlichen Austauschs hat sich ein breites Bündnis aus Politik, organisiertem Sport, Wissenschaft und Zivilgesellschaft am 31. August in Berlin gemeinsam auf einen Fahrplan zur Entwicklung eines Zentrums für Safe Sport verständigt.

06.09.2023

Die Ansprechstelle Safe Sport für Betroffene sexualisierter, psychischer und physischer Gewalt ist bereits am 11. Juli 2023 eröffnet worden. Auch die Hotline der Ansprechstelle ist bereits unter 0800 11 222 00 erreichbar. 

Angesichts der sexualisierten, psychischen oder physischen Gewalt, die Menschen im Sport erleben, sind weitere Maßnahmen notwendig, die über die Ansprechstelle hinausgehen. Mit dem Zentrum für Safe Sport soll eine unabhängige Organisation geschaffen werden, die über die bisherigen Hilfsangebote hinausgeht und sich gezielt mit der Prävention, Intervention und Aufarbeitung von Gewalt im Sport befasst. Das Zentrum für Safe Sport soll Betroffenen helfen und gemeinsam mit allen Beteiligten einen sicheren und gewaltfreien Sport ermöglichen. 

Bundesinnenministerin Nancy Faeser: 

„Grenzüberschreitungen und Gewalterfahrungen sind für erschreckend viele Sportlerinnen und Sportler Realität. Manche haben den Mut gefunden, dies auch zu sagen, aber viele fühlen auch eine große Ohnmacht. Insbesondere sexualisierte Gewalt hinterlässt tiefe Spuren im Leben der Betroffenen. Wir wollen für einen in jeder Hinsicht gewaltfreien Sport sorgen. Deswegen schaffen wir das Zentrum für Safe Sport: Die unabhängige Ansprechstelle, an die sich Betroffene jederzeit sicher und ohne Angst – auch anonym – wenden können, haben wir schon eröffnet. Jetzt gehen wir mit dem Aufbau des Zentrums für Safe Sport einen Schritt weiter. Mit Prävention, Intervention und Aufarbeitung wollen wir Gewalt im Sport wirksam begegnen. Wir brauchen eine Kultur des Aufklärens, Hinsehens und Handelns.“

Die geplante Einrichtung für sicheren und gewaltfreien Sport ist ein Vorhaben des Koalitionsvertrags. Das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) initiierte hierzu ab Dezember 2022 einen breit angelegten Dialog mit über 90 Akteuren.

Zu den Beteiligten gehörten unter anderem Betroffene von Gewalt im Sport, Mitglieder des Deutschen Bundestages, Vertreter*innen der Länder, der kommunalen Spitzenverbände, von Athleten Deutschland e.V., des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), der Deutschen Sportjugend (dsj), der Spitzensportverbände, der Landessportbünde sowie weitere Beteiligten aus dem Sportkontext (z. B. Deutscher Behindertensportverband), die Unabhängige Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM), der Betroffenenrat bei der UBSKM, die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs, die Deutsche Sporthochschule Köln, der Berufsverband der Trainer*innen im deutschen Sport (BVTDS) sowie Beratungsstellen und Hilfeeinrichtungen.

Die nun entwickelte Roadmap (PDF: 2 MB) bildet die Grundlage zur Umsetzung des Zentrums für Safe Sport. Sie enthält Angaben zum Aufgabenportfolio des Zentrums in den Handlungsfeldern Intervention, Prävention und Aufarbeitung, beinhaltet eine Kostenschätzung, eine Empfehlung zur Rechtsform sowie ein Stufenmodell für den Aufbau und den Betrieb des Zentrums.

Quelle: Bundesministerium des Innern und für Heimat vom 31.08.2023

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