Haushaltskrise

Kinder und Jugendliche dürfen nicht die Verlierer*innen sein

Die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung äußert sich zur aktuellen Haushaltskrise und mahnt an, die Kinder und Jugendlichen nicht zu vergessen. Diese seien schon während Corona die Verlierer*innen gewesen und müssten nun unbedingt mitgedacht werden. Außerdem sieht die Stiftung ziviligesellschaftliche Strukturen für die Kinder- und Jugendhilfe massiv bedroht.

27.11.2023

Die Deutsche Kinder und Jugendstiftung (DKJS) appelliert an alle Entscheidungsträger:innen finanzielle Sicherheit für Träger zu schaffen und damit Kindern und Jugendlichen Sicherheit in unsicheren Zeiten und eine Zukunft zu geben. Der nicht verabschiedete Bundeshaushalt gefährde die Kinder- und Jugendarbeit massiv. Ein verspäteter Haushaltsbeschluss stelle zivilgesellschaftliche Akteur:innen vor große Herausforderungen und Unsicherheiten in schwerwiegendem Ausmaß. Es sei von höchster Dringlichkeit, eine schnelle Lösung herbeizuführen, denn es gehe hier um existenzielle Fragen vieler Organisationen der Kinder- und Jugendarbeit und damit um die langfristig notwendigen Strukturen, so die Stiftung.

Kinder und Jugendliche brauchen Perspektiven und die Träger der Kinder- und Jugendarbeit brauchen finanzielle Sicherheit, um diese zu bieten, so führt die DKJS weiter aus. Kinder und Jugendliche seien bereits die Verlierer während der Corona-Pandemie und tragen immer noch die schwerwiegenden Auswirkungen. Benachteiligungen, Unsicherheiten und Zukunftsängste prägten ihren Alltag. Junge Menschen, insbesondere in Risikolagen, bräuchten kontinuierliche verlässliche Beziehungen. Die Stiftung weiter: durch den Haushaltsstopp laufen wir Gefahr, dass Angebote der Kinder- und Jugendarbeit zum Jahresende abrupt abbrechen. Diese Folgen müssten in teuren Interventionsprogrammen wieder aufgefangen werden und verursachten mittelfristig Mehrkosten. Zahlreiche wichtige Projekte und Initiativen für 2024 lägen auf Eis, und ihre Zukunft sei aktuell mehr als unsicher. Die Stiftung kommt zum Schluss: das ist inakzeptabel!

Klares Bekenntnis für Kinder und Jugendliche gefordert

Anne Rolvering, Vorsitzende der Geschäftsführung der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, fordert ein weiteres Mal:

„Corona, Kriege, Inflation. Kindern und Jugendlichen geht es nicht gut. Der aktuelle Haushaltsstopp verschlechtert die Situation für die Jüngsten unserer Gesellschaft drastisch. Wir brauchen jetzt ein klares Bekenntnis für Kinder und Jugendliche. Wir brauchen finanzielle Mittel für Kinder- und Jugendprojekte. Wir müssen ihnen die Sicherheit geben, aktiver Teil der Gesellschaft zu sein und ihnen zeigen: Ihr seid wichtig, wir nehmen eure Wünsche und Bedürfnisse ernst, ihr seid eingeladen, euch zu beteiligen – wir investieren in euch! Nur so kann eine stabile Demokratie Bestand haben.“

Die Haushaltskrise dürfe nicht auf dem Rücken der Kinder und Jugendlichen ausgetragen werden. Es sei unabdingbar, dass die Zukunft unserer Kinder und Jugendlichen sowie die Stabilität und Fortführung der wichtigen Arbeit gemeinnütziger Organisationen Priorität erhalte.

Frank Hinte, Geschäftsführer der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, mahnt eindringlich:

„Gemeinnützige Organisationen benötigen Sicherheit und keinen Haushaltsstopp. Während der Corona-Pandemie haben sie wichtige Arbeit geleistet und bedeutende Projekte und Initiativen zum Wohle der Kinder und Jugendlichen umgesetzt. Doch diese Projekte ruhen nun. Ebenso sind viele ohnehin schon befristete Arbeitsverträge für engagierte und fachlich sehr qualifizierte Mitarbeiter:innen gefährdet.”

Quelle: Deutsche Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) vom 24.11.2023

Redaktion: Silja Indolfo

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