Jugendliche begeistern Jugendliche fürs Lesen

Wer weiß am besten, was Jugendliche mögen? Auf jeden Fall die Jugendlichen selbst! Daher können sie auch am besten abschätzen, welche Bücher ihren Mitschülerinnen und Mitschülern gefallen und was im Moment beliebt ist. Kaum jemand kann Kinder besser zum Lesen motivieren als Gleichaltrige. Von diesem Peergroup-Effekt, der für die Gruppendynamik in der Jugend von Bedeutung ist, profitiert das Programm Lesescouts. Weil es seit mehreren Jahren erfolgreich ist, wird es diesen Monat um zwei weitere Jahre verlängert.

Die Lesescouts, lesebegeisterte Jugendliche, bilden an ihren eigenen weiterführenden Schulen mit Unterstützung einer Lehrkraft Teams, in denen sie verschiedene Aktionen zum Thema Lesen anbieten. Dabei entstehen Film-Clips zu den Lieblingsbüchern der Teilnehmenden, Bücher-Castings, Vorleseaktionen oder Bewegungsspiele mit Büchern. Der Fantasie der Lesescouts sind keine Grenzen gesetzt. In der Gruppe werden sowohl geschlechtsspezifische als auch soziale Unterschiede in der Lesekompetenz abgebaut.

Erst im Mai offenbarte die aktuelle IGLU-Studie (Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung), dass ein Viertel der Viertklässlerinnen und Viertklässler beim Lesen unterdurchschnittlich abschließt. Die Lesekompetenz ist seit der ersten Erhebung 2001 signifikant gesunken. Dazu hat zuletzt auch die Corona-Pandemie mit ihren negativen Auswirkungen auf den Schulalltag erheblich beigetragen. Dabei ist Lesen mit die wichtigste Grundkompetenz für die weitere Bildung und den Erfolg im Beruf. Das Programm Lesescouts trägt dazu bei, diese Entwicklung zu bremsen und ist daher wichtiger denn je.

Schüler*innen mit Kreativität und Herzblut

Christoph Dahl, Geschäftsführer der Baden-Württemberg Stiftung, betont: 

„Das Lesen ist eine der wichtigsten Fertigkeiten, die sich ein Mensch im Laufe des Lebens aneignen sollte. Lesen trainiert die Konzentration, regt die eigene Kreativität an, dient manchmal auch der Entspannung und stärkt soziale Kompetenzen. Mit den Lesescouts gehen wir gemeinsam mit der Stiftung Lesen einen besonderen Weg, um Jugendlichen die Freude am Lesen zu vermitteln. Denn eine gute Lesekompetenz befähigt junge Menschen dazu, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Sie ist zentral für die soziale, kulturelle und politische Teilhabe in unserer Gesellschaft.“

Dr. Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen hebt die Zusammenarbeit mit den Jugendlichen hervor:

„Unser Projekt ‚Lesescouts‘ zeigt, dass wir goldrichtig damit liegen, Jugendliche bei der Leseförderung nicht nur zu adressieren, sondern sie aktiv einzubinden. Seit vielen Jahren sind die Schülerinnen und Schüler mit Kreativität und Herzblut dabei. Sie entwickeln eigene Ideen und Aktionen und begeistern damit andere erfolgreich für das Lesen. Wir danken der Baden-Württemberg Stiftung für die verlängerte Finanzierung, durch die wir das Erfolgsprogramm weiterführen können – vielen Dank für die Unterstützung und die langjährige Zusammenarbeit!“

Weitere Informationen

Seit 2019 sind die Lesescouts an Schulen in Baden-Württemberg aktiv. Die Baden-Württemberg Stiftung und die Stiftung Lesen vereinen für dieses Projekt ihre Kompetenzen und unterstützen die Lesescouts mit Workshops, Aktionsideen und Tipps zum Thema Lesen. Wer Lust hat, Lesescout zu werden, kann sich an die eigenen Lehrer*innen wenden. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.bwstiftung.com/Lesescouts.

Quelle: Baden-Württemberg Stiftung vom 05.09.2023

Redaktion: Charlotte Borreck