37. Weltjugendtag

Gemeinschaft – Verantwortung – Solidarität

Am 1. August 2023 begann der 37. Weltjugendtag in Lissabon (Portugal), zu dem aus Deutschland über 8.300 junge Pilger*innen angereist sind, um gemeinsam mit mehreren Hunderttausend Jugendlichen aus aller Welt, über 860 Bischöfen und Papst Franziskus bis zum 6. August 2023 ein großes Glaubensfest zu feiern.

04.08.2023

Weihbischof Johannes Wübbe, Vorsitzender der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz und Diözesanadministrator des Bistums Osnabrück, der die deutsche Delegation von 17 Bischöfen anführt, sagte zur Auftakt-Pressekonferenz in Lissabon: 

„Weltjugendtage sind Orte der Begegnung, des Austauschs über ‚Gott und die Welt‘ und für viele im Rückblick ein prägendes Erlebnis in ihrer eigenen Biographie. Das geschieht in einer Situation der Kirche, die in einer sehr tiefen Krise steckt. Umso wichtiger ist der Weltjugendtag. Er kann allein die Kirche in Deutschland nicht grundlegend erneuern, aber es sind die vielen jungen Menschen, die hier nach Lissabon gekommen sind und mir persönlich Mut machen. Trotz Krise sind sie hier. Trotz Glaubwürdigkeitsverlust der Kirche haben sie sich auf den Weg gemacht. Trotz so vieler Skandale sagen sie, wir machen mit.“ 

Weltjugendtage hätten nicht ausgedient: Sie sind aktueller denn je, um die Botschaft Gottes in unsere Welt hineinzubuchstabieren. Weihbischof Wübbe ergänzt: „Papst Franziskus hat immer wieder betont, wie wichtig ihm der Weltjugendtag und die Begegnung mit den Jugendlichen sind und dass er kommen wird. Wir freuen uns sehr, dass er ab morgen in Lissabon sein wird, um diesen ersten Weltjugendtag nach der Pandemie zu feiern.“

Internationale Begegnungen, geteilter Glaube und gegenseitige Inspiration

Für Judith Westkamp (25 Jahre), Studentin und Pilgerin aus Paderborn, sind die internationalen Begegnungen beim Weltjugendtag besonders wichtig, sie hat dafür extra ihre Kenntnisse in Englisch und Portugiesisch verbessert und freut sich auf Kontakte mit jungen Menschen verschiedener Kulturen, über die Begegnungen und den Austausch über das persönliche Leben und die Heimatländer. Ebenso wichtig sind ihr die Momente, bei denen während des Weltjugendtags der Glaube aktiv gelebt wird: „Momente des Berührt-Seins und In-sich-Gehens und des geteilten Glaubens, die erhoffe ich mir hier.“

Die Schülerin Emilie Perdula (16 Jahre), die zusammen mit 240 jungen Pilger*innen aus dem Bistum Dresden nach Lissabon angereist ist, berichtet von den Tagen der Begegnung in den portugiesischen (Erz-)Bistümern, die dem zentralen Glaubensfest in Lissabon vorausgingen. Sie sagt: 

„Ich erhoffe mir beim Weltjugendtag eine Weiterentwicklung und neue Erkenntnisse, die für mein Leben hilfreich sein können. Mich hat in den Tagen, in denen wir schon hier in Portugal sein dürfen, diese automatische Gemeinschaft fasziniert: Egal ob man sich kennt oder nicht, man gehörte zusammen. Alle waren offen, Gespräche zu führen und neue Leute kennenzulernen. Ich freue mich auch jetzt schon darauf, die positiven geistigen Inspirationen mit nach Hause weitertragen zu dürfen und sie für die Gemeinde und in der Jugend umzusetzen.“

International Youth Hearing

Zusätzlich zu den Gottesdiensten, Glaubensgesprächen und geistlichen Angeboten bietet der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) auch diesmal wieder das International Youth Hearing an. Dabei diskutieren die Botschafterin der Bundesrepublik Deutschland in Portugal, Dr. Julia Monar, und der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Bertram Meier (Augsburg), mit Susanna Laux von der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Hochschulgemeinden, Volker Andres vom BDKJ und Danilo Moreira, portugiesischer Umweltaktivist und Aktivist in der Anti-Rassismus-Bewegung.

Am Mittwoch den 2. August fand das Podium zum Thema „Klimagerechtigkeit und Kolonialismus“ statt. Der Weltjugendtag bietet die Chance, mit jungen Menschen aus allen Erdteilen unsere Vision einer klimagerechten Zukunft zu teilen, so Dr. Stefan Ottersbach, BDKJ-Bundespräses. Es ist zu spüren, dass junge Menschen weltweit Verantwortung für Klimagerechtigkeit übernehmen wollen, weil sie schon heute die dramatischen Folgen der Klimakrise spüren. „Als Christinnen und Christen stehen wir für Gerechtigkeit und Solidarität ein“, sagt Ottersbach. Deshalb ist es wichtig, sich selbstkritisch mit der kolonialen Vergangenheit sowie den daraus entstandenen Ungerechtigkeiten auseinanderzusetzen. Zu fragen, wie die Klimakrise und koloniale Strukturen auch heute zusammenhängen. „Das Ziel ist dabei ein inklusives, solidarisches und respektvolles Zusammenleben weltweit. So werden wir den Glauben in der Tat leben“, schließt Ottersbach 

Hintergrund

Vom 1. bis 6. August 2023 findet in Lissabon der 37. Weltjugendtag statt. Er steht unter dem Leitwort „Maria stand auf und machte sich eilig auf den Weg“ (Lk 1,39). Mehr als 350.000 junge Menschen, darunter rund 8.300 aus Deutschland, werden bei diesem Großereignis gemeinsam feiern, beten, ihren Glauben bezeugen und vertiefen sowie Portugal und seine Kirche kennenlernen. Bisherige internationale Weltjugendtage fanden unter anderem in Panama (2019), Krakau (2016), Rio de Janeiro (2013), Madrid (2011), Sydney (2008) und Köln (2005) statt. Der Weltjugendtag im Internet: www.wjt.de

Quelle: Bund der Deutschen Katholischen Jugend BDKJ-Bundesstelle e.V. vom 01.08.2023 

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