Digitale Suchtberatung

Gemeinsame Finanzierung der Länder ermöglicht Weiterbetrieb der Plattform „DigiSucht“

Seit dem 1. Januar 2024 fördert Baden-Württemberg gemeinsam mit anderen Bundesländern die bundesweite Online-Beratungsplattform DigiSucht und stellt so ihren Weiterbetrieb sicher.

25.01.2024

Digitale Angebote sind auch aus der Suchtberatung nicht mehr wegzudenken. Deshalb finanziert das baden-württembergische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration seit dem 1. Januar 2024 gemeinsam mit anderen Bundesländern die bundesweite Online-Beratungsplattform DigiSucht. Das Engagement der Länder schließt nahtlos an die durch das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) geförderte Entwicklungs- und Modellphase der Plattform an und stellt ihren Weiterbetrieb sicher.

„Durch die gemeinsame Anstrengung mehrerer Länder ist es uns gelungen, die Zukunft von DigiSucht zu sichern. Das Angebot hat sich bewährt und etabliert. Die Plattform bietet für Suchtkranke und ihre Angehörigen einen niedrigschwelligen direkten Zugang zu Beratung und Hilfe. Hätte DigiSucht beendet werden müssen, wäre ein wesentliches Hilfsinstrument entfallen“,

sagte Minister Manne Lucha am Donnerstag (18. Januar) in Stuttgart.

DigiSucht ergänzt die Beratung vor Ort

DigiSucht ergänzt das Angebot der in allen Stadt- und Landkreisen vom Land geförderten Suchtberatungsstellen vor Ort um einen bundesweiten digitalen Zugang. Das professionelle und kostenfreie Beratungsangebot ist über die Webadresse suchtberatung.digital auf allen üblichen Endgeräten wie Smartphone, Tablet oder PC abrufbar. Eine App oder eine separate Software werden nicht benötigt.

DigiSucht richtet sich an suchtgefährdete und suchtkranke Menschen und ihre Angehörigen – egal ob es um problematischen Alkoholkonsum, ausuferndes Glücksspiel oder Computerspiele, den Konsum von Cannabis oder andere Substanzen geht. Auch Eltern suchtgefährdeter Kinder und Jugendlicher finden hier Unterstützung. Alle Ratsuchenden können sich auf der DigiSucht-Plattform mit ihrem Anliegen in einem geschützten und anonymen Rahmen an qualifizierte Suchtberaterinnen und Suchtberater in ihrer Region wenden.

Anliegen können per E-Mail übermittelt werden oder es kann ein Termin für einen direkten Austausch per Videochat oder Textmessenger gebucht werden. Die auf der Plattform vorhandenen digitalen Tools und Übungen (zum Beispiel Konsumtagebuch, Motivationswaage) unterstützen eine gewünschte Verhaltensänderung.

Die Landesstelle für Suchtfragen in Baden-Württemberg wurde vom Sozialministerium damit beauftragt, die baden-württembergischen Suchtberatungsstellen bei der Einbindung in das Onlineangebot zu unterstützen und die Qualitätssicherung zu übernehmen.

Hintergrundinformationen

Die Konzeption und technische Umsetzung sowie der Modellbetrieb der DigiSucht-Plattform wurden bis Ende 2023 vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) gefördert. An der Entwicklung waren insbesondere Expertinnen und Experten aus Suchtberatungsstellen, Landesstellen für Suchtfragen sowie der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) beteiligt. Die Administration und Organisation von DigiSucht auf Landesebene erfolgt durch Landeskoordinierungsstellen, die von den zuständigen Landesministerien benannt wurden.

Verantwortlich für die Umsetzung des DigiSucht-Projekts ist die delphi Gesellschaft für Forschung, Beratung und Projektentwicklung mbH in Berlin. Die technische Entwicklung und Betreuung der Plattform erfolgt durch die Virtual Identity AG. Technisch baut DigiSucht auf einer Open-Source-Software des Deutschen Caritasverbands (DCV) auf, die bereits seit mehreren Jahren erfolgreich für themenübergreifende Onlineberatung genutzt wird und deren Entwicklung ebenfalls mit Mitteln des Bundes gefördert wurde.

Quelle: Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg vom 18.01.2024

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