Gesetzesentwurf Werbeverbot

Faktenblatt zum Verbot der Bewerbung ungesunder Lebensmittel für Kinder

Die Stiftung Kindergesundheit begrüßt den Gesetzentwurf von Landwirtschaftsminister Özdemir mit dem Ziel, an Kinder gerichtete Werbung für zu süße, zu fette und zu salzige Lebensmittel zu beschränken. Die vorgeschlagenen Regelungen sollten jetzt ohne Abstriche umgesetzt werden. Zur Unterstreichung der Forderung hat die Stiftung Kindergesundheit Fakten und Studien zum Werbeverbot zusammengetragen.

02.03.2023

Ärzteschaft, Fachgesellschaften und Wissenschaft sind sich einig: Werbung für ungesunde Kinderlebensmittel macht Kinder nachweisbar krank. Kinder- und Jugendarzt Professor Dr. Dr. Berthold Koletzko, Stoffwechselspezialist an der Universitätskinderklinik München und Vorsitzender der Stiftung Kindergesundheit betont:

„Die Studienlage ist glasklar. Die Exposition gegenüber Werbung ist unmittelbar mit vermehrter Adipositas verbunden. Besonders stark gefährdet sind Kinder und Jugendliche aus sozio-ökonomisch schwachen Familien. Die bisherigen freiwilligen Selbstbeschränkungen waren nicht wirksam. Deshalb ist eine gesetzliche Beschränkung von an Kinder gerichteter Werbung für ungesunde Lebensmittel sehr wichtig für ihren Gesundheitsschutz."

Die Stiftung Kindergesundheit unterstützt den von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir vorgelegten Gesetzentwurf zur Begrenzung der an Kinder gerichteten Werbung für Lebensmittel mit ungünstiger Zusammensetzung. „Ausdrücklich begrüßen wir den Einbezug aller Medien einschließlich der rapide zunehmenden Online-Vermarktung durch Influencer, der in den Tag und den Abendstunden ausgestrahlten Werbung, sowie der Werbemaßnahmen im Umkreis von KiTas, Schulen und von Kindern besuchten Freizeiteinrichtungen“, sagt Koletzko. Jetzt komme es darauf an, das Gesetz zügig zu verabschieden und eine Verwässerung durch die Lobbyarbeit von Kreisen mit starken wirtschaftlichen Interessen zu verhindern. Denn die Mehrheit der Bevölkerung und Eltern befürwortet eine solche Werbebegrenzung. „Die Politik muss hier konsequent vorgehen. Das im Kindesalter erlernte Essverhalten prägt die Gesundheit lebenslang. Der Staat trägt hier Verantwortung für das Kindeswohl und den Schutz des in der Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen verbrieften Rechtes jedes Kindes auf das erreichbare Höchstmaß an Gesundheit“, so Koletzko.

Faktenblatt mit 20 Fakten und Studien zum Werbeverbot

Um ihre Haltung zu unterstreichen, hat die Stiftung Kindergesundheit ein Faktenblatt mit 20 Fakten und Studien zum Werbeverbot (PDF: 201 KB) zusammengestellt, was als PDF-Download zur Verfügung steht. Im Faktenblatt finden sich die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Thema.

Über die Stiftung Kindergesundheit

Als gemeinnützige Organisation mit direkter Anbindung zur Ludwig-Maximilians-Universität München und der dortigen Kinderklinik und Kinderpoliklinik agiert die Stiftung Kindergesundheit an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Praxis. Sie vernetzt wissenschaftliche Erkenntnisse mit praktischer Anwendung innerhalb ihrer Programme und Projekte. Mit ihren evidenzbasierten Programmen gestaltet sie zielgruppengerechte Prävention - von der Schwangerschaft über den Kindergarten, von der Grundschule bis hin zum Jugendlichen. Ziel ist es, Erkenntnisse aus der Wissenschaft für die Praxis nutzbar zu machen. Gegründet wurde die Stiftung 1997 von Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Berthold Koletzko, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin mit Tätigkeit am Dr. von Haunerschen Kinderspital der Ludwig-Maximilians-Universität München. Er ist bis heute ihr Vorstandsvorsitzender.

Quelle: Stiftung Kindergesundheit vom 27.02.2023

Redaktion: Silja Indolfo

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