Europäisches Parlament

Europäisches Parlament: Halbzeitbericht zum Europäischen Solidaritätskorps angenommen

Das Europäische Parlament hat seine Halbzeitbewertung des EU-Programms verabschiedet. Die Abgeordneten fordern u.a. die Mittel für die nächste Programmgeneration (ab 2028) zu verdoppeln, um der hohen Nachfrage gerecht zu werden.

22.01.2024

Berichterstatterin Michaela Šojdrova (EVP, CZ) erklärte:

"Das Europäische Solidaritätskorps als eigenständiges Programm hat in den letzten zwei Jahren mehr als 42.000 junge Menschen unterstützt, und das Interesse steigt weiter. Es handelt sich um ein Jugendprogramm mit europäischem Mehrwert, das zu einer aktiven Bürgerschaft führt, die jetzt so dringend benötigt wird."

In diesem Sinne fordern die Abgeordneten, dass die Mittel im nächsten Zyklus des Europäischen Solidaritätskorps (ESK) mindestens verdoppelt werden, da der derzeitige Haushalt die Nachfrage nicht bewältigen könne. Sie warnen davor, dass durch das eingeschränkte Budget die Qualität und Inklusivität der Projekte beeinträchtigen werde und weisen darauf hin, dass auch steigende Lebenshaltungskosten und Inflationsraten bei der Budgetausgestaltung berücksichtigt werden müssten.

Weitere Forderungen an die zukünftige Ausgestaltung des Europäischen Solidaritätskorps

Das Europäische Parlament fordert zudem alle Beteiligten im Europäischen Solidaritätskorps auf, mehr zu tun, um das Bewusstsein für das Programm zu schärfen. Die Sichtbarkeit des Programms sei "immer noch relativ gering"; es müssen folglich mehr Jugendorganisationen und junge Menschen erreicht werden.

In den anhaltenden Probleme mit den IT-Instrumenten sehen die Abgeordneten ein besonderes Ärgernis, da sie ein erhebliches Hindernis für die Teilnahme darstellen. Diese Probleme müssen gelöst - und die IT-Tools generell vereinfacht und allen Gruppen barrierefrei zugänglich gemacht werden, so der Bericht.

Eine spezielle Visumkategorie für ESK-Teilnehmende aus Nicht-Schengen-Ländern wird angemahnt. Ferner muss aus Sicht des Parlaments die Anerkennung der Lernergebnisse von Freiwilligentätigkeiten (einschließlich Soft-Skills und berufliche Fähigkeiten) innerhalb der EU-Bildungssysteme erleichtert werden.

Dies ist noch nicht alles: Die Forderungsliste für die nächste Programmgeneration umfasst u.a. auch den Wunsch neue Formen der Freiwilligentätigkeit in Erwägung zu ziehen (z. B. Freiwilligentätigkeit in Teilzeit oder gemischte Freiwilligentätigkeit) sowie die Altersgrenze für die Teilnahme an Solidaritätsprojekten (derzeit 18 Jahre) zu senken.

Außerdem wünscht das Parlament, dass die nächsten Programmgeneration spezifische Initiativen für EU-Freiwillige ermöglicht, die zum Wiederaufbau der Ukraine nach dem Krieg beitragen.

Der Bericht wurde mit 499 Stimmen bei 56 Nein-Stimmen und 52 Enthaltungen angenommen.

Sie finden den vollständigen Bericht hier: Angenommene Texte - Umsetzung des Programms des Europäischen Solidaritätskorps 2021-2027 (europa.eu).

Quelle: Jugend für Europa vom 16.01.2024

Redaktion: Kathrin Stopp

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