Freiwilliges Engagement

Ein Ökologisches Jahr in der Psychiatrie

Ein ökologisches Jahr in der Psychiatrie verbindet Naturbewusstsein mit psychischer Gesundheit. Hier verschmelzen ökologische Nachhaltigkeit und die Herausforderungen der Psychiatrie. Teilnehmende können Naturtherapie und umweltfreundliche Maßnahmen integrieren. Diese innovative Verbindung eröffnet neue Perspektiven für die Psychiatrie und ermöglicht einen Beitrag zur Umwelt und psychischen Gesundheit.

04.12.2023

Dass junge Menschen ein Freiwilliges Soziales Jahr in einem Krankenhaus machen, ist einleuchtend und bekannt, aber ein ökologisches? Die Klinik Hemer/Hans-Prinzhorn-Klinik des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) bietet hierzu ideale Voraussetzungen. Und so hat der 20-jährige Colin Badstüber aus Hemer Anfang August seine Stelle angetreten und verbindet damit sogar Ökologisches Soziales miteinander.

Die LWL-Klinik in Frönsberg liegt auf einem Berg mitten im Grünen, zwischen Feldern, Wiesen und Wald. Auf dem Klinikgelände gibt es schöne Spazierwege mit Blumenbeeten und Gewächshäuser. Das Team der Gärtnerei betreut eine respektable Zierpflanzenzucht, Streuobst- und Magerwiesen, Spazierwege im eigenen 100 Hektar großen Wald und die Bepflanzung der Grünanlagen. Ein Meister, eine Gesellin, ein Geselle sowie ein Auszubildender verfolgen außerdem ökologische Projekte im Bereich des Vogelschutzes und kooperieren mit einem regionalen Naturschutzverein. Auch die Patientinnen und Patienten der Klinik profitieren von der Gärtnerei. Viele von Ihnen werden dort im Rahmen der Arbeitstherapie aktiv.

Jetzt ist auch Colin Badstüber mit von der Partie. Und das mit vollem Einsatz: „Seit ich hier bin habe ich Muskeln aufgebaut und bin fitter und stärker geworden.“

Im vergangenen Sommer hat er sein Abitur am Hönne-Berufskolleg in Menden gemacht. Jetzt schneidet er Hecken, mäht Rasen, setzt Nützlinge aus, pflanzt Apfelbäume, verteilt Rindenmulch, jätet Unkraut und vieles mehr. Auch die Sittiche und die Schildkröten im Schauhaus müssen versorgt werden, an denen die Patientinnen und Patienten viel Freude haben.

Colin Badstüber, sagte:

„Ich werde auch oft angesprochen. Patientinnen und Patienten, die zur Arbeitstherapie zu uns kommen, bitten mich um Auskünfte oder wollen sich etwas unterhalten. Das finde ich gut. So bekomme ich auch viel vom Klinikleben außerhalb der Gärtnerei mit.“

Neben der Tätigkeit „vor Ort“ besucht Colin Badstüber auch die Seminare für FÖJ- des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, um sich mit anderen Freiwilligen auszutauschen. Kürzlich war er bei einer mehrtägigen Veranstaltung in Werl. Das Thema hieß „Selbstversorgung“ mit dem Themenschwerpunkt Ernährung. So wurden etwa Bauernhöfe und Imker besucht.

Nach seinem Freiwilligen Ökologischen Jahr möchte der junge Mann Psychologie studieren. Seine Zeit in der LWL-Klinik ist also auch in dieser Hinsicht eine Bereicherung für sein Leben.

Quelle: LWL vom 24.11.2023

Redaktion: Celine Richter

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